Zeebrügge

Heute in Zeebrügge im zweitgrößten Hafen Belgiens und einer der modernsten in Europa haben wir  “nur” 10 Stunden Liegezeit an der Pier 205, nämlich von 07.00 bis 17.00 Uhr.  AIDAprima und Queen Elisabeth kommen auch noch. Was bedeutet: es werden Menschenmassen unterwegs sein, aber wir sind die ersten, die anlegen, ein klarer Vorteil.  

 

Wir wollen auf eigene Faust ins 17 km entfernte Brügge. Bei herrlichem Sonnenschein steigen wir gleich nach dem Anlegen in den kostenlosen Hafenshuttle (Pflicht, man darf sich hier nicht zu Fuss bewegen!), der uns in 2 Minuten zum Hafenausgang fährt. Mit uns dabei ein Paar mit Kind aus Süddeutschland, auch sie wollen nach Brügge. Von Taxen weit und breit nichts zu sehen, daher gehen wir zu Fuß in knapp 15 Minuten zum Bahnhof Zeebrügge-Strand. Hier hält im Juli und August stündlich der Zug nach Brügge. Das Ticket ziehen wir am Automaten und schon sitzen wir um 08.06 im Zug, der uns in 20 Minuten nach Brügge fährt.

Brügge ist Hauptstadt der Provinz Westflandern und wird von seinen knapp 115.000 Einwohnern aufgrund der vielen Kanäle und Brücken auch liebevoll "Belgiens Venedig" genannt. 

Der mittelalterliche Stadtkern mit seinen gut erhaltenen Gebäuden  wurde im Jahr 2000 von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt. Im Jahr 2002 war Brügge Europäische Kulturhauptstadt.

Wir entdecken die Stadt heute zu Fuß. Da wir früh dran sind, ist es noch herrlich leer. Manche Geschäfte öffnen gerade, andere habe noch zu. Über den Platz t’Zand, der zur Zeit leider eine große Baustelle ist inkl. der dort befindlichen neuen Concertbouw, gelangen wir über die Zuidzandtraat zur ältesten Pfarrkirche Brügges, der St. Salvadorkathedrale. Dort vorbei, über den gemütlichen Simon Stevinplein geht es über Oude Burg durch die Hallestraat und schon stehen wir auf dem Groten Markt, dem großen historischen Markplatz der Stadt. Sehr beeindruckend die schönen alten Häuser, der Wochenmarkt in der Mitte (5 Stück belgische Waffeln für 5 Euro)  und dann das Rathaus mit dem Belfried-Turm. Dieser ist 83 m hoch und von oben soll man einen schönen Rundumblick über Brügge haben. Aber: 10 Euro dafür sind uns doch zu viel, denn das im Eintrittspreis enthaltene Museum interessiert uns nicht. 

Wir gehen zum majestätischen Burgplatz, hier befindet sich das gotische Rathaus, eines der ältesten der Niederlande und die Heiligblutbasilika. Auf dem Burgplatz selber kann man auch zu einer Kutschfahrt durch die Stadt starten.

Uns zieht es zur nächsten Bootsanlegestelle, hier starten wir zu einer 30minütigen Grachtenfahrt (8 Euro/Person), um einen weiteren Überblick vom Wasser aus zu bekommen. Mittlerweile wird es immer voller. Vor dem Rozenhoedkaai, dem Rosenkranzkai und meist fotografierte Motiv in Brügge, drängeln sich Japaner und andere Nationalitäten. Am Beginenhof, dem Kloster auf dem 17. Jahrhundert mit seinen weißgetünchten Fassaden dreht das Boot und es geht zurück zum Anleger. 

Wieder an Land bummeln wir durch kleine Gassen mit tollen alten Häusern, zwischendurch immer wieder Restaurants und kleine Cafes.  Im De Halve Maan, der Bierbrauerei, die seit 1856 als Familienbetrieb geführt wird, schauen wir kurz im Besucherzentrum vorbei, eine Führung hätten wir vorher buchen müssen. 

Brügge gefällt uns gut, hier kann man nochmal für ein Wochenende herkommen, dann hat man auch mehr Zeit, um die belgischen Waffeln, Pommes oder Schokolade zu genießen.

Unser Auslaufen aus Zeebrügge verzögert sich etwas, denn erst fährt die Queen Elisabeth raus, bevor wir dann dran sind. Die Aidaprima lag noch an der Pier, allerdings wie die QE etwas weiter draußen, die Mein Schiff hatte heute hier eindeutig den besseren Liegeplatz.

Den schönen sonnigen Tag beschließen wir mit einem 4-Gang-Menü im Surf & Turf im Rahmen des Gourmetpakets. Wir bekommen einen Tisch am Fenster und können aus 2 Vorspeisen, einem Hauptgang und einem Dessert wählen. Ich kann nur sagen göttlich, und zwar alles, was ich mir ausgesucht habe: Tatar vom Yellow Thunfisch, gegrillte Jacobsmuscheln, Filetsteak Chinania und zum Abschluss die nicht zu schaffende Dessertvariation Surf und Turf (Mangoeís, halber American Cheesecake, kleines Creme brulé von der Tonkabohne sowie Schokomuffin im Glas). Dazu eine Flasche Rotwein Tohuwabohu von Schneider - megalecker. Ein toller Tag!

Fotogalerie