Panoaramaroute u. Blyde River Canyon

Nach der Landung gestern Abend in Johannesburg und einer kurzen Nacht im "Southern Sun OR Tambo Int. Airport", startet nach der Übernahme des Mietwagens nun unser Abenteuer. Vor uns liegen knapp 500 km bis zum Blyde River Canyon Resort, unserem heutigen Übernachtungsquartier. Der Tag beginnt mit Sonne und warmen Temperaturen, angesagt sind bis 30 Grad. Hier auf der Südhalbkugel ist nun Frühling, und im Osten des Landes, den wir zunächst entdecken werden, ist es auch viel wärmer, als an der Küste oder am Kap. An den Linksverkehr gewöhnen wir uns schnell, außerdem sind die Straßen allgemein sehr gut ausgebaut und damit gut zu fahren. Für eine erste größere Pause auf unserer Durchreise durch die Region Mpumalanga halten wir auf der Rastanlage Alzu Petroport an der N4. Hier gibt es einen wunderbaren Ausblick von der Terrasse auf ein Wasserloch und ich sehe meine ersten Tiere: Büffel, Nashorn, Gnu, Strauß! WOW...

Bei strahlendem blauem Himmel geht unsere Fahrt weiter über die R532 und die Landschaft ändert sich schnell. Wir sehen blau blühende Jacaranda-Bäume, fahren durch viel Wald links und rechts der Straße, es geht hoch und runter, man fühlt sich in ein deutsches Mittelgebirge versetzt. Dann erreichen wir die Kleinstadt Graskop und hier muss man unbedingt Harry's Pancake Bar einen Besuch abstatten. Die Pancakes gibt es in vielen Variationen und sind wirklich richtig lecker. Auf der Straße des Ortes verkaufen Händler Macadamia-Nüsse, die hier angebaut werden. Wir dürfen probieren, verhandeln einen guten Preis und nehmen 3 verschiedene Sorten mit.

Kurze Zeit später befinden wir uns auf der Panoramaroute, eine der landschaftlich schönsten Straßen in den nördlichsten Ausläufern der Drakensberge, hier in der Provinz Mpumalanga. Und wieder ist die Landschaft eine ganz andere: vom Highveld mit Höhen über 2000 m bricht eine Randstufe ins Lowveld ab, das auf ca. 300 - 600 m Höhe liegt. Auf Grund dieses gewaltigen Abbruchs hat das Wasser über Jahrmillionen eine einzigartige und abwechslungsreiche Landschaft geformt. Die Route ist geprägt von steilen Felsen, viele tiefe und zum Teil bewaldete Schluchten, unzählige Wasserfälle und atemberaubende Aussichtspunkte, die einem einen unvergessen Panoramablick auf das tiefer gelegene Lowveld ermöglichen. Wie biegen von der R 532 auf die R 534 ab, um einen Teil dieser Aussichtspunkte zu besuchen. Nach drei Kilometern erreicht man The Pinnacle, eine ca. 30 m hohe freistehende Granitsäule, tief in der bewaldeten Schlucht des Blyde River Canyon. Was für ein Anblick! Wir folgen der Straße und erreichen nach 7 km God’s Window. Er ist 1730 m hoch und zählt zu den schönsten Aussichtspunkten des Landes. Von drei Aussichtsplattformen am Rand der dichtbewaldeten Hänge schauen wir bis ins Lowveld, das ca. 700 Meter tiefer liegt. Ich bin begeistert, der erste Tag in Südafrika und dann schon solche Ausblicke dank des tollen Wetters. Glück gehabt, denn hier gibt es auch oft Nebel, dann sieht man nix! Der nächste Stop sind die Berlin Falls. Hier stürzt sich das Wasser durch eine Felsspalte 80 Meter in einen Pool hinab. Auch hier haben wir wieder Glück, denn es rauscht ganz viel Wasser hinunter, ein eindrucksvoller Wasserfall, der in der Nachmittagssonne richtig schön ausgeleuchtet wird. Ein letztes Highlight wartet zum Abschluss auf uns: Three Rondavels (siehe Bild), drei riesige Felsgebilde am gegenüberliegenden Rand des Canyons. Die drei Felsen sehen wie traditionelle afrikanische Rundhütten (Rondavels) aus. Die harten Gesteinskuppen erodierten langsamer als die darunter liegenden weicheren Gesteinsschichten und so sind im Laufe der Zeit diese bizarren Felsen entstanden. Jetzt kurz vor Sonnenuntergang lässt das Abendlicht die Felsen rot glühen. Schon am ersten Tag bin ich von dem Land schon sehr fasziniert!  Auch unser Häuschen im Blyde River Canyon Resort, das wir kurze Zeit später beziehen, ist gut ausgestattet und gemütlich. 

Am nächsten Morgen ist es bereits um 5 Uhr früh hell, sonnig und schon warm. Und: ich sehe den ersten großen Affen direkt vor unserem Haus!

Nach dem Frühstück verlassen wir den Blyde River Canyon, aber nicht ohne den Burke‘s Luck  Potholes (siehe Bild) einen Besuch abzustatten. Der Canyon beginnt am Zusammenfluss von Treur und Blyde River, wo das Wasser über Jahr Millionen faszinierende zylindrische Löcher, nämlich die Bourke´s Luck Potholes, aus dem Dolomitgestein gefräst hat.  Den Namen erhielt der Ort von Tom Bourke, der hier seine Schürfstelle absteckte und auf große Goldvorkommen hoffte. Vom Eingang aus führt ein Rundweg zu den schönsten Stellen. Auf gut markierten Wegen und über Brücken kann man die Potholes erkunden und kleine Wasserfälle bewundern. Und da es noch früh am Morgen ist, sind auch noch keine weiteren Touristen da - herrlich!