Usedom

22.07.14: Peenemünde-Zinnowitz

Peenemünde hat außer einem U-Boot im Hafen keine weiteren Sehenswürdigkeiten. Unser Radweg führt uns am Peenestrom zum ersten Cappuchistop ins kleine Ostseebad Karlshagen. Der Ort macht einen netten Eindruck, es ist alles da, auch eine kleine Seebrücke, die Promenade, Geschäfte etc. Aber alles überschaubar. Wir fahren weiter idyllisch durch den Wald über Trassenheide und erreichen dann auch schon Zinnowitz. Das Zimmer im "Zinnowitzer Hof" ist RIESIG, hat eine kleine Küche und auch einen Balkon, allerdings nach hinten raus. Macht nichts, die Lage ist super: direkt an der trotzdem ruhigen Promenade, einmal kurz rüber und man ist direkt am Strand.

Abendessen beim Italiener direkt im Haus, na ja, es klappte bei der Bestellung nicht alles.

Den Abend lassen wir bei einem Softeis auf die Hand und beim Sonnenuntergang auf der Seebrücke ausklingen.

Erster Eindruck: Usedom hat was!

 

23.07.14: Rundtour Usedom 44 km

Heute frühstücken wir schön sehr pünktlich, denn wir wollen mit der Bäderbahn bis Swinemünde/Polen und dann mit dem Rad auf dem Küstenradweg zurück - und zwar mit Rückenwind. Frühstück gibts im Restaurant von gestern, das Buffet ist OK.

Schnell zum Bahnhof geradelt und in die Bahn eingestiegen. Nach etwas über 1 Stunde Fahrzeit ist in Swinemünde Centrum Endstation.

Wir schauen an zwei alten Kastels am Hafen vorbei. Den ausgeschilderten Ostseeküstenradweg finden wir mehr durch Zufall, es ist nur ein kleines Schild am Baum. Es geht die Promenade Richtung Deutschland entlang. Hier tut sich einiges, viele neue Häuser, alte wieder renoviert und manche noch im Bau. Auch hier ist schon jetzt am späten Vormittag viel los.

Dann überqueren wir die frühere deutsch-polnische Grenze. Radfahrer und Fußgänger teilen sich den schmalen Weg. Jeder will ein Bild mit dem Grenzstein machen und man muss ein wenig warten.

Jetzt kommen die 3 berühmten Seebäder von Usedom. In unserer Fahrtrichtung ist die Reihenfolge Ahlbeck, Heringsdorf, Bansin. Alle 3 haben eine Seebrücke, schöne alte Villen, irgendwo immer ein verfallenes Gebäude in bester Lage und in allen ist MEGAVIEL los. Wir sind froh, nicht hier ein Quartier zu haben, denn in Zinnowitz ist es dagegen ja schon fast ruhig. Wir fahren weiter auf dem Küstenradweg, oft durch Wald und immer hoch und runter. In Ueckeritz halten wir uns Richtung Achterwasser, wo wir Pause auf der Terrasse eines Cafes machen. Es folgen die Seebäder Kölpinsee, Koserow und Zempin. Auch hier liegt einerseits der schöne Sandstrand inkl. Hunde- und FKK-Strand, auf der anderen Seite der Ort bzw. Campingplätze aneinandergereiht. Natur und doch ganz schön was los.

Unser Abendessen (albanische Spezialitätenplatte) haben wir uns heute wieder verdient.

 

24.07.14: Zinnowitz-Anklam 50 km

Für unsere heutige Etappe nach Anklam gibt es mehrere Möglichkeiten. Wir entscheiden uns aufgrund des schönen Wetters auf die landschaftlich schönste am Achterwasser. Dazu gehts mit der Bäderbahn nach Schmollensee. Wir fahren am bekannten Balmer See und seinem Golfplatz vorbei. Hier haben wir Mühe den richtigen Radweg zu finden. Unser Weg ist deutlich schmaler, mehr naturbelassener, die einzigen Erhebungen sind Kuhlen im Weg. Ein Radfahrer führt uns wieder auf die richtige Spur. Kurz vor der Stadt Usedom auf der Insel Usdedom müssen wir durch ein Waldstück. Auch hier ist eine Ausschilderung Mangelware und nur Dank GPS finden wir wieder heraus. Mir war ganz schön mulmig und der Weg zudem auch etwas schwer fahrbar mit vielen Dornen und Brennesseln.

Der Ort Usedom gefiel uns nicht so. Für eine Stadt ziemlich leblos. Und: es lebe das Kopfsteinpflaster! Aber jetzt sollten wir noch mehrmals heute das Vergnügen haben. Im Hafen von Karnin setzten wir mit einer kleinen Fahrrad- und Fußgängerfähre auf das ostdeutsche Festland über. Es ging direkt vorbei an den Ruinen einer ehemaligen Eisenbahnbrücke. Jetzt waren es nur noch 15 km bis Anklam. Die aber hatten es in sich! Zunächst fing es mal kurz an zu regnen und dann änderte sich der Straßenbelag von Asphalt in Plattenweg! Zwar schön durch die Natur, aber halt Plattenweg. Im Ort vor Anklam hatten wir dann wieder Kopfsteinpflaster, was auch keine Alternative war. Dieses Stück zählte zu den unschönsten auf der gesamten Radtour. Man(n) bzw. Frau wurden gut durchgeschüttelt.

In Anklam gab es nicht viele Übernachtungsmöglichkeiten, wir hatten vorab schon das Hotel Am Stadtwall gebucht. Aber von hier gibt es einen durchgehenden IC wieder zurück nach Hannover, das war der Vorteil.

Die Stadt selber hat einen netten Markplatz und einen günstigen Griechen, den wir abens genossen. Das war es aber auch schon. Recht und links der Hauptstraßen fühlten wir uns oft um 50 Jahre zurückversetzt, soll heißen: Kopfsteinpflaster, keinen Bürgersteig und viele heruntergekommene Plattenbauten.

25.07.14 Anklam-Hannover mit dem IC

Gegen Mittag gings in 4 Stunden wieder mit dem Zug zurück nach Hannover, alles ohne größere Probleme. In Hannover war das Wetter auch wieder gut, aber schon feuchter als wir es die letzten 2 Wochen hatten.

Fazit:

Eine Radtour mal anders als sonst, mit meistens 2 Übernachtungen an einem Ort. Sonst sind wir ja an Flüssen unterwegs, wo wir jeden Tag wiederfahren. So hatte man auch mal ohne Gepäck die Möglichkeit, sich ein Bild von der Umgebung zum machen. Und viel gesehen - auch viel Neues - haben wir trotzdem. Das Wetter war natürlich 1 A, besser gehts ja nicht, angenehme Temperaturen und Sonne! Nur der Wind hätte eine Windstärke weniger haben können. Und wir hatten KEINE radelfreien Tag. Das war bei den Tageskilometern, die deutlich unter denen lag, die wir sonst machen, aber auch nicht notwendig.

Mir gefällt das Meer sowieso besser als z.B. die  Berge. Die sind auch schön, aber Wasser, Sonne und diese Sonnenuntergänge in Kombination sind einfach unschlagbar! Vielleicht macht ich u.a. auch deshalb gerne Kreuzfahrten, wer weiss.