Gran Canaria / Passagierwechsel

Gegen 4:30 Uhr werden wir kurz wach, weil wir gerade anlegen. Heute ist Halbzeit: 1 Woche Kreuzfahrt liegt hinter uns, und - zum Glück - noch 1 Woche vor uns. Andere Passagiere müssen von Bord, neue werden heute, am vorletzten Tag des Jahres, anreisen, es ist Passagierwechsel. Was für uns heißt: wir müssen erneut abends zur Seenotrettungsübung.

Als wir morgens aufstehen, liegt neben uns die Aidastella, auch dort ist heute Passagierwechsel angesagt. Ein Stück weiter liegt noch die Columbus von P&O, ganz schön viel los also an der Pier.

Das soll uns nicht stören, denn wir entdecken die Insel wieder mit dem Mietwagen. Dieser, heute ein Seat Ibiza, wird uns direkt vor den Hafeneingang gebracht. Um 08.25 Uhr sind wir abfahrbereit, wir wollen zunächst nach Teror, dem 24 km entfernt im Hinterland gelegenen Wallfahrtsort. Heute ist Sonntag und immer dann findet der sehr bekannte Bauernmarkt, zu dem auch viele Einheimische hinkommen, dort statt. Davon können wir uns dann selbst überzeugen, als wir mit unserem Bummel durch die Altstadt starten. Links und rechts der Basilika finden sich Stände mit lokalem Obst, Gemüse und sonstigen Dinge. Der Ort besteht aus vielen kleinen Gassen, die alten Häuser, teilweise aus dem 16. Jahrhundert,  haben schöne Holzbalkone und auch hier findet man viele Weihnachtsdekoration. 

Auch in San Mateo findet so ein Sonntagsmarkt statt. Der Ort ist um einiges größer und damit auch der Markt, der teilweise auch in einer überdachten Markthalle stattfindet. 

Über das Cruz de Tejeda, mit 1500 m Höhe der höchste Pass der Insel und mit tollem Ausblick auf eine große grüne Kraterlandschaft, erreichen wir den Ort Tejeda. Geologisch gesehen befindet er sich im Wesentlichen auf einem eingesunkenen Vulkankrater von rund 25 km Durchmesser, der Caldera de Tejeda. Die beiden Berge Roque Bentayga sowie der Roque Nublo kann man gut in der Ferne sehen. Tejeda wird als das schönste Dorf der Insel bezeichnet, was natürlich mit der imposanten Lage zu tun hat. Bekannt bei Einheimischen und inzwischen auch Touristen ist dort die Dulceria Nublo, eine bekannte Konditorei, in der die Zeit stehengeblieben zu sein scheint. Auch wir gehen rein und können nicht wiederstehen: 4 Stücke leckeren Kuchen für 4 Euro (!).

Artenara liegt auf 1.270 m Höhe und ist das höchstgelegenen und eines der ältesten Dörfer auf Gran Canaria. In Artenara sind viele Spuren der Ureinwohner, die in Höhlen lebten zu entdecken. Das geht am besten im Höhlenwohnung-Museum, der Eintritt ist kostenlos und es lohnt sich auf jeden Fall. Man kann sehen, wie die Canarios in ihren Höhlenwohnungen lebten und es heute teilweise immer noch tun. Ein Infoblatt, das auch in deutscher Sprache erhältlich ist, beschreibt  jede der Höhlen sehr detailliert. Ich erfahre, dass es hier in Artena rund 600 Höhlenwohnungen gibt, die außer zu Wohnzwecken auch als Räume für die Landwirtschaft verwendet wurden;  sie dienten als Ställe, Getreidespeicher und Reservoirs.

Wir fahren weiter über Agaete und erreichen Puerto de las Nieves an der Nordwestküste. Wir machen einen kurzen Spaziergang durch den netten, aber kleinen Fischerort ohne Strand und erreichen über die gut ausgebaute Schnellstraße am späten Nachmittag wieder Las Palmas. 

Wir haben heute eine schöne Tour durch das nordwestliche Inselinnere gemacht,  die Strecke war landschaftlich sehr schön, jedoch kommt man nur langsam voran. Das strengt an und obwohl wir noch Zeit für einen Bummel durch Las Palmas hätten, sind wir dazu zu kaputt. Stattdessen geht es zurück an Bord der Mein Schiff 1, wo immer noch viele neue Gäste eintreffen. 

Die Seenotrettungsübung nach dem Abendessen geht heute ein wenig zügiger als letzte Woche. Von der Himmel und Meer-Louge verfolgen wir das Auslaufen der Aidastella, die wir das nächste Mal dann auf Madeira wiedersehen werden. Kurze Zeit später legt auch die Mein Schiff 1 ab:  "Große Freiheit" und hinaus auf den Atlantik in die zweite und letzte Urlaubswoche.

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