Agadir / Marokko

Schon gegen 06.00 Uhr am 1. Weihnachtstag erreicht die Mein Schiff 1 Agadir, die Hafenstadt am Atlantik im Süden Marokkos mit 700.000 Einwohnern. Der Hafen liegt ca. 5 km von der Stadt entfernt, wer in die Stadt möchte, kann den Mein Schiff-Shuttle, der bis zum Al Amar Square fährt, für 9 Euro/Person nehmen.

Uns erwartet aber - bei Sonne und knapp 20 Grad  - um 09.00 Uhr direkt am Schiff Abdell sowie sein Fahrer von Toursbylocals.com.  Zusammen geht es im klimatisierten Kleinbus raus aus Agadir, in Richtung der ca. 80 km entfernte Oasenstadt Taroudant. 

Links von uns erhebt sich majestätisch das Hohe Atlas-Gebirge, das sich über mehr als 2.000 km bis nach Tunesien zieht, rechts ist der kleinere Anti-Atlas und wir sehen die ersten Orangenfarmen. Abdell erzählt uns in gutem Englisch, dass die Dörfer hier alle eigene Traditionen haben, das spiegelt sich u.a. auch in der Kleidung wieder. Wir durchfahren das Valley of Sousse mit viel Landwirtschaft, die Strasse ist hin und wieder  etwas holperiger, dann wieder gut ausgebaut. An einer Plantage halten wir, hier wachsen Orangen, Zitronen und Oliven. Es gibt selbstgemachtes Brot mit Olivenöl und Tee zum Frühstück. Nach knapp 90 Minuten Fahrzeit erreichen wir dann Taroudant. Die von Berbern und Arabern bewohnte Stadt wird auch als "kleine Schwester von Marrakesch" bezeichnet, denn hier ist Marokko aufgrund des fehlenden Tourismus noch sehr authentisch. Zunächst umrunden wir im Auto die am Anfang des 18. Jahrhunderts aus Lehm erbaute Medina. Kurze Zeit später starten wir unseren Rundgang zu Fuß durch das Tor in der Stadtmauer. Die Stadt ist heute noch fast vollkommen von einer 6 km langen historischen und sehr gut erhaltenen Stadtmauer mit vielen Toren und Türmen umgeben, was ihr das Flair einer orientalischen Stadt verleiht.

In einer Kooperative erfahren wir mehr über das hier noch durch Handarbeit hergestellte Arganöl und nehmen eine kleine Flasche davon mit. Abdell zeigt uns den Grand Market, hier wird alles verkauft, von Obst, Gemüse, Fleisch, Fisch, Kleidung, einfach alles. Und es ist hier wirklich sehr sauber, das kenne ich vom Markt in Tanger ganz anders. Für Fotos mit Einheimischen drauf muss man vorher übrigens fragen, sonst werden sie wütend!

Auf der Weiterfahrt in das 37 km entfernte Oasendorf Tiout sehen wir dann auch die Ziegen auf den Arganbäumen stehen, das sieht sehr lustig aus. Mittlerweile ist keine Wolke mehr am Himmel zu sehen und es ist mit 25 Grad angenehm warm. 

Wir erfahren, dass in der Kasbah von Tiout 1954 einige Teile des Films Ali Baba und die 40 Räuber, gedreht wurden. In einem etwas oberhalb  Oase gelegenen Restaurant, das wir über eine Huckelpiste erreichen,  genießen wir ein typisches Mittagessen. Zunächst gibt es Hähnchen in einer Tagine (Lehmgefäß) serviert, dazu wird Brot gereicht. Nächster Gang: Couscous mit Kürbis, anderen Gemüse und Fleischstücken, zum Dessert gibt es frische Mandarinen. Alles superlecker und viel zu viel! Von der Terrasse hat man zudem noch einen tollen Blick auf den Ort. 

Um 14.30 Uhr geht es dann wieder Richtung Agadir, dort halten wir noch an der Kasbah und haben einen Rundumblick auf Stadt und Umgebung. Das war ein sehr erlebnisreicher Tag in Marrokko mit vielen neuen Eindrücken aus "Klein Marrakesch" und Infos über Traditionen und das Leben der Menschen. 

Zurück an Bord genießen wir auf dem Sonnendeck der X-Lounge die Abendsonne bei einem Gläschen Champagner Rosé.  

Abends in der X-Lounge gibt es u.a. Lachsfilet und einen guten Rotwein, den Ursprung von Schneiders. Das Auslaufen um 22.30  Uhr verfolgen wir bei einem White Russian in der Himmel und Meer-Lounge. 

Das war ein schöner, aber auch anstrengender Tag. Gut, dass wir morgen ausschlafen können.

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