Gegen 8 Uhr erreichen wir La Gomera, die zweitkleinste der Kanarischen Inseln und machen im Hafen von San Sebastian fest. 21.000 Einwohner leben auf Insel, die durch das Gebirge in der Mitte in einen trockenen Süden und in einen fruchtbaren Norden geteilt wird. Die Orte an der Küste sind nur über die Inselmitte erreichbar, er gibt keine Strasse an der Küste entlang. Ich habe gelesen, dass La Gomera sich durch herrliche Wanderwege, idyllische Buchten, typische Dörfer und eine einzigartige Natur auszeichnet. Ich bin gespannt, denn diese kanarische Insel ist Neuland für mich.
Vor dem Anlegen sehen wir (wieder) einen wunderschönen Sonnenaufgang über dem Wasser und in der Ferne ist sogar der Teide auf der Nachbarinsel zu erkennen.
Als wir gegen 8:30 Uhr von Bord gehen, ist es schon sonnig und für heute sind wieder Temperaturen so um die 22 Grad und Sonne angesagt. Wir finden schnell die Mietwagenstation von Cigar im roten Gebäude im Hafen, und auf dem Parkplatz gleich dahinter unseren Seat Altea, ein richtig großes Auto.
Wir wollen zunächst nach Valle Gran Rey, das legendäre Tal des großen Königs und sehr beliebtes Urlaubziel im Westen. Es geht über die gut ausgebaute Straße durch das Inselinnere von La Palma. Immer wieder
hat man links und rechts tolle Ausblicke in den Nationalpark, die Landschaft ist sehr grün und geprägt von Kakteen, Palmen. Auch immer wieder findet man den Einstieg zu den Wanderwegen, die tief in die Täler hinuntergehen. Dann schlängelt sich die Höhenstraße hinunter und gegen 10.50 Uhr stehen wir unten am dunklen Kieselstrand an einem der Ortsteile, die zu Valle Gran Rey gehören.
Für die Weiterfahrt müssen wir zunächst einmal die Straße kurvenreich wieder hoch, dann biegen wir ab und fahren über Vallehermoso zum schönsten Dorf und eines der ursprünglichsten der Insel, Agulo. Es ist nun schon Mittag und so kehren wir in Hermuiga in die Café Bar Pedro ein. Eine ganz einfache Tapas-Bar mit Terrasse und Blick auf grüne Berglandschaft. Die können wir zunächst genießen, dauert es doch etwas mit dem Essen, was aber sehr lecker und auch günstig ist. Auch hier findet man Einheimische unter den Gästen, was immer ein gutes Zeichen ist.
Das wir hier schon in der Nähe sind, müssen wir auch unbedingt zum 600 m über dem Meer befindlichen Aussichtspunkt Mirardor de Abrante. Von der 2014 eröffneten, sieben Meter langen und komplett verglaste Plattform, die über die rote Steilwand hinausragt hat man einen tollen Ausblick auf Agulo. Der Ort liegt mir zu Füßen, denn die Plattform ist auch am Boden durchsichtig. Ist auch gar nicht so schlimm, sich auf der Plattform zu bewegen. Man erreicht sie übrigens durch das dazugehörige Restaurant, man muss nichts verzehren und es kostet auch keinen Eintritt. Wir haben zudem das Glück, das eine Reisegruppe gerade das Essen serviert bekommt und somit auf der Plattform nicht sehr viel los ist.
Kurz bevor wir das Auto nach 155 gefahrenen Kilometern wieder am Hafen abgeben, vertreten wir uns die Beine bei einem Bummel durch San Sebastian. Es ist Samstag nachmittag und entsprechend viel los in den charmanten kleinen Gassen, den Bars sowie am Strand und auf der Strandpromenade.
Vor dem Auslaufen um 18 Uhr läuft uns noch Oliver über den Weg. Wir kennen ihn schon von anderen Reisen, er arbeitet auf dem Schiff und ist gerade für 2 Wochen als Vertretung an Bord. Von ihm erfahren wir schon Neuigkeiten zur Mein Schiff 2, denn er gehört zum Opening-Team. Somit werden wir ihn auf der Taufreise im Februar wiedersehen.
Das Abendessen ist wieder vorzüglich: gebratene Hummermedaillons und Seeteufel auf Chilitomaten, zum Dessert u.a.Tufahije, ein mit Walnuss gefüllter Apfel, der in Ahornsirup geschmort wurde.