Invergordon

Gegen 08.00 Uhr machen wir an der Admirality Pier in Invergordon, dem Einfallstor zu den schottischen Highlands, fest. Die Stadt selber hat nur ca. 4.000 Einwohner, aufgrund seiner bekannten Umgebung machen hier aber in der Saison einige Kreuzfahrtschiffe fest. Auch heute ist die Mein Schiff 4 nicht das einzige Schiff, denn die Norwegian Jade liegt schon an der Nebenpier.

Nebenan sind Ölplattformen vertaut, die anscheinend hier gewartet werden. Vom Schiff aus sieht man ausser den typischen kleinen Backsteinhäusern auch große Öltanks. Und natürlich auch die großen Abfüllbehälter der schottischen Whisky-Distellerien. Das Wetter meint es gut mit uns,11 Grad und trocken. Was sich später auch ändern kann, denn es ist schottisches Wetter, also Regen, angesagt.

Mit dem Rad hier es hier zu hügelig und zu weit zu den Sehenswürdigkeiten, daher haben wir von Deutschland aus einen Mietwagen bei Kens Garage gemietet. Wir verlassen mit dem Anlegen kurz nach 8 Uhr auch das Schiff, um genügend Zeit für unsere Tour zu haben. An der Pier werden wir mit schottischen Dudelsackklängen begrüßt.  Die Übergabe des Autos, ein sehr neuer Peugeot, direkt im Büro am Hafen geht schnell und unkompliziert, wir müssen den Wagen abends wieder vollgetankt hier abstellen und den Schlüssel am Büro einwerfen. 

Unser eigenes von Zuhause mitgebrachtes Navi zeigt 30 km bis zu unserem ersten Ziel, dem Macbeth-Schloss Cawdor Castle. Das Linksfahren ist ein wenig gewöhnungsbedürftig, ebenso das Schalten mit der linken Hand. Wenigstens sind Gas und Kupplung da, wie man es von deutschen Autos kennt. Die Straßen sind gut zu befahren, allerdings ist auch echt was los, Ausflügler in die eine Richtung, der Berufsverkehr in die andere. 

 

Die Landschaft ist toll: Natur pur, mit grünen Wiesen, Schafen, Hügel (alles grün!) und viel, viel gelb blühender Ginster. 

Noch vor den ersten Ausflugsgruppen sind wir am Cawdor Castle, der sehr gut erhaltene Burg aus dem späten 14. Jahrhundert (siehe Bild) und bekannt durch Shakespeares "Macbeth". Eintritt kostet 11,60 Pfund/Person, damit hat man Zutritt zur Burg und zu den Gartenanlagen. Und: Rucksäcke dürfen nicht mit rein! 

Wir machen ein Rundgang durch verschiedene Schlafzimmer, moderne und alte Küche sowie Esszimmer und andere Räume der Burg. In jedem Zimmer erhält man Infos auf Blättern in verschiedenen Sprache und zwar zu allen Details, welche Fotos da hängen, welcher Wandteppich, wer da geschlafen hat etc. Toll. 

Danach gehen wir durch die Gartenanlage. Wunderschön der Garten mit den Goldregen und verschiedenen anderen Pflanzen, eine Augenweide. In den anderen Gärten werden gerade Beete neu gestaltet, hier blüht momentan nicht so viel. 

Auf dem Weg nach Inverness fängt es schön an zu regnen. Inverness ist mit 65.000 Einwohner die größte Stadt Nordschottlands und aufgrund seiner Schlösser, Türme und Kirchen einen Besuch wert. Aufgrund des Wetters machen wir nur einen kleinen Rundgang durch die Hauptstraße, zum Viktorianischen Markt, schauen hoch zur Burg mit Blick auf die Kathedrale auf der anderen Flussseite. In den Geschäften hängen Plakate, die die Kreuzfahrer von Mein Schiff 4 und der Norwegian Jade begrüßen und Prozente anbieten. Und ich sehe viele Kiltmaker, hier kann man sich seinen Schottenrock anfertigen lassen.

 

Unsere Tour führt uns weiter am Loch Ness, dem berühmten Süßwassersee entlang. Hier finden viele Sagen und Legenden ihren Ursprung. Aufgrund der Sage um das Seeungeheuer Nessie ist der 37 km lange und 1,5 km breite See ein beliebtes Ausflugsziel. Es regnet nicht mehr, ist aber sehr windig und irgendwie sind es mystische Verhältnisse mit Licht, Wolken und dem See. Ein tolles Schauspiel!

Dann erreichen wir Urquhard Castle (siehe Bild) und finden auch zum Glück auch gleich einen Parkplatz, denn hier ist es sehr voll. Über das Besucherzentrum, wo wir jeder 9 Pfund Eintritt zahlen, erreichen wir den Eingang. Die Ruinen dieser Burg aus dem Mittelalter liegen auf einem Felsvorsprung, der in den See Loch Ness hereinragt - das sieht schon von oben toll aus. Wir machen Fotos, Fotos und nochmal Fotos, ganz beeindruckt bin ich von den einigen übrig gebliebenen meterhohen Steinresten, die Burg muss also wirklich einmal sehr groß gewesen sein.

 

Über die Hochstraße fahren wir abseits oberhalb von Inverness Richtung des bekannten 

Whisky-Distellerie Glenmorangie, die in Tain, ca. 30 Minuten nördlich von Invergordon zu finden ist. 

Wir fahren dabei durch kleine Dörfer, uns begegnen kaum Autos, die Internet-Verbindung ist hier auch nicht so dolle. Aber die Landschaft - sehr sehenswert. 

Im Verkaufsraum von Glenmorangie erhält man einen Überblick über die hier direkt hergestellten und abgefüllten Whiskeys, man kann da auch schon einmal für 1 Flasche 200 Pfund und mehr ausgeben. Eine Führung machen wir nicht, die hätten wir vorab buchen müssen. Gegen 17.30 Uhr sind wir von einer schönen Tour wieder zurück an Bord. 

Da wir als Stammgäste einen Gutschein für das Restaurant Surf & Turf bekommen haben, genießen wir dort heute Abend jeder eine leckeres Steak, Andreas vom Bison ich vom Charlois-Rind, dazu einen Flasche Wein und das alles wundervoll eingedeckten Tisch für 2. Genuss pur!

Ihr könnt mir auch "nachreisen", denn für CRUVIDU habe ich den Ausflug auf eigene Faust beschrieben. Bitte diesen Link anklicken: https://www.cruvidu.de/landausfluege-auf-eigene-faust, und dann auf der linken Seite bei Abenteurer Anja und bei Stadt Invergordon auswählen.

Viel Spaß!

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