Montego Bay / Jamaica

Jamaica zum Zweiten, wir sind nur eine kurze Strecke über Nacht gefahren und legen heute früh in Montego Bay (Mo Bay, so sagen die Einheimischen) an.  Montego Bay ist mit 83.000 Einwohnern die zweitgrößte Stadt nach der Hauptstadt Kingston.

Die Mein Schiff 4 hat hier Passagierwechsel, denn man kann unsere Tour auch mit Start/Ende Montego Bay anstelle von La Romana buchen. Die Neuen kriegen blaue Kabinenkarten (wir haben weiße), so kann man sie bezüglich des Zustiegs unterscheiden und zudem ist das auch für die Seenotrettungsübung wichtig, die zum Glück nur die Zugestiegenen heute um 21.15 Uhr machen müssen. 

Die Nacht war wieder hoher Wellengang, dadurch bin ich mal kurz wach geworden. Gegen 6 Uhr ist die Nacht definitiv für mich  zu Ende und so kann ich gut vom Crosstrainer auf Deck 12 von  oben das Anlegemanöver der Mein Schiff 4 am kleinen Terminal  beobachten.

Die Wetteraussichten für heute sind gut: 26 Grad, Sonne, aber auch sehr windig.

Auch in Mo Bay unternehmen wir etwas auf eigene Faust mit einem lokalen Guide vor Ort. Er heißt Chester und wird uns eine andere Ecke der Insel zeigen. Der Kontakt mit ihm vorab war einfach und sehr nett, momentan sieht es auch so aus, als ob wir dann nur zu zweit mit ihm unterwegs sein werden.

Und heute ist Abenteuer angesagt: es geht auf Black River Safari zu den Krokodilen!

An der Südwestküste der Insel liegt an der Mündung des Flusses Black River der gleichnamige Ort. Attraktion des Ortes ist eine Bootsfahrt auf Jamaicas längstem Fluss, dem 70 km langen Black River. Der Name wird damit begründet, dass das Wasser aufgrund des Grundes so sehr dunkel erscheint; in Wahrheit ist das Wasser aber glasklar. Die Ufer sind mit Schilf und Mangroven bewachsen; verschiedene Vogelarten nisten in diesem unzugänglichen Gebiet. Highlight sind die Krokodile, von denen ein kleiner Teil an Menschen gewöhnt sind und sich daher auch füttern lassen. 

Chester erwartet uns pünktlich mit seinem klimatisierten Kleinbus, es ist heute wirklich nur mit uns exklusiv unterwegs. Uns erwartet eine Fahrt mitten durch das Gebirge, ganz schön hügelig hier. Die Straße ist erst gut befahrbar, dann hat sie ganz schöne Schlaglöcher. Unterwegs sehen wir inmitten des Grüns Orangenplantagen und immer wieder einen Baum mit roten Blüten, er heißt African Tulips = Flame of the Jungle.

In den Orten mal gute Häuser, vorne an der Straße werden in farbigen  Holzhütten Essen etc. verkauft. Man sieht aber auch die Armut zwischendurch. Die Fahrt bis nach Black River dauert knapp 2 Stunden. Dort startet um 11 Uhr eine einstündige Bootsfahrt auf dem Black River. Zuvor sehen wir an Land bereits das erste alte Krokodil - und ich dachte, das wär ein Ausstellungsstück aus Plastik, nein, das Maul geht auf und zu!

Mit uns auf dem Boot sind mehrere Jungendliche aus einer Kirche sowie ein italienisches Ehepaar. Roger, unser Guide (Tour 19 USD/Person) zeigt uns Krokodile jung und alt, die liegen faul auf den Ästen. Dann sehen wir verschiedene Vögel in den Bäumen in dieser wunderschönen und ruhigen Natur. Die Äste der Mangroven reichen teilweise bis ins Wasser. Natur pur und Ruhe, einfach herrlich!

Chester fährt danach an der Westküste weiter. Wir essen unterwegs Chicken bzw. Pork Jerk (Hühnchenfleisch und Schweinefleisch) mit Festival (gebackenes Brot), ein typisches Essen hier. Lecker und günstig, wir haben 14 USD für 3 x Essen mit Beilage (Chester haben wir als Dank eingeladen) bezahlt. Übrigens: hier befinden wir uns in Hannover, so heißt nämlich ein Bezirk der Insel.

Dann kaufen wir in Montego Bay noch Kaffeebohnen der hier produzierten und sehr guten Sorte Blue Mountain,  bevor es nach 6 Stunden mit Chester wieder zum Schiff geht. Ein Ausflug mit Chester ist echt zu empfehlen, sehr individuell und man sieht einiges von Land und Leuten.

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