Triest

Als wir um 06.15 Uhr Uhr aufwachen, scheint bereits die Sonne und wir blicken vom Balkon auf das Hafenterminal von Triest, wo die Mein Schiff 6 bereits gegen 01.00 Uhr angelegt hat. Vom Hafen in Koper gestern ist es ja auch nur ein Katzensprung "um die Ecke". Heute ist Wechseltag, neue Passagiere kommen und unsere zweite Woche der Adriakreuzfahrt startet. Neu ist auch: Wir müssen heute abend nicht wieder zur Seenotrettungsübung, die einmalige Teilnahme zu Beginn der Reise ist mittlerweile anscheinend ausreichend. Finde ich sehr gut! 

Der Liegeplatz der Mein Schiff 6 ist sehr zentral mitten in der City. Unsere Erkundungstour durch Triest startet um 08.30 Uhr. Nach nur 300 Metern Fußweg stehen wir bereits auf der Piazza dell'Unità, dem Zentrum der Stadt mit dem Rathaus von 1876 sowie anderen historischen Gebäuden und Cafés, ein sehr schöner Platz, findet ich. Auf dem Wege zum Teatro Romano, dem römischen Amphitheater aus dem Jahr 100 n. Chr. am Fuße des Hügels "Colle San Giusto", treffen wir in den Gassen der Fußgängerzone immer wieder auf große Werbebanner, denn ab übermorgen findet in Italien die U21-EM statt. Auch Triest ist Austragungsort, u.a. spielt Deutschland zweimal hier - wusste ich gar nicht!  Obwohl es jetzt am Morgen schon richtig ordentlich warm ist, "klettern" wir dennoch durch die stetig ansteigenden Gassen und über kleine Treppen hoch auf den Hügel Colle San Giusto (Kastellberg). Hier oben befindet sich die Kathedrale San Giusto und die Barockkirche Santa Maria Maggiore, in der gerade ein Gottesdienst stattfindet.  Auf einer weiten ebenen Fläche bestaunen  wir die sehr gut erhaltenen Reste von mehr als 20 antiken Säulen unterschiedlicher Höhe, diese Fort Romanum genannte Anlage soll im 2. Jhd. n. Chr. entstanden sein. 

Unweit des Piazza Sant'Antonio Nouvo machen wir bei der Pasticceria La Bomboniera eine kurze Cappucchino-Pause. Die Konditorei ist alt und urig eingerichtet, Sitzplätze gibt es aber nur draußen. Wer mehr für einen Cappucchino bezahlen möchte, kann dem nahe gelegenen historischen Kaffeehaus San Marco einen Besuch abstatten. Von dort sind es wiederum nur ein paar Schritte bis zum Canale Grande, dem kleinen Stadtkanal mit schönen alten Handelshäusern, Cafés und Restaurants, der gerade einmal 300 Meter in die Stadt hineinreicht. Ein weiteres Schmuckstück von Triest ist die serbisch-orthodoxe Kirche San Spiridone, die sowohl von außen als von innen sehr sehenswert ist. 

Ein schönes Viertel finden wir zufällig auf dem Rückweg zur Mein Schiff 6. Wir gehen vom Piazza dell'Unità in die Via S. Sebastiano weiter über Via di Cavana und Via Torino bis zum Piazza Venetia. Hier findet man deutlich mehr Einheimische als Touristen und die kleinen Restaurants, Bars und Läden laden zum Verweilen ein. Nach 4 Stunden ist unsere Sightseeing-Tour durch Triest beendet. Aufgrund der Hitze sparen wir uns das Taxi zum 8 km entfernten Castello die Miramare. Dieses auf einer Felsklippe befindliche weiße Schloss von 1860 können wir kurze Zeit später zurück an Bord auch vom Pooldeck erblicken, denn die Fernsicht ist bei dem herrlichen Wetter natürlich optimal.

Während der Herr sich im Spa-Bereich bei einer Hot-Stone-Massage verwöhnen lässt, verbrenne ich Kalorien auf dem Crosstrainer. Gemeinsam entspannen wir danach im Halbschatten auf dem Außendeck des Saunabereiches, es lässt sich sehr gut aushalten, ein kleiner Wind geht und viel los ist auch nicht. Allerdings nicht allzu lange, denn um 18 Uhr heißt es für Sonja, Gerd, Andreas und mich : Abendessen im Atlantik Mediterran.Wir gehen extra früh, um in Ruhe essen zu können. Aufgrund der Seenotrettungsübung für die neuen Gäste schließen die Restaurants ja entsprechend früher und wir wollen beim Essen nicht hetzen. So klappt es danach dann auch endlich mit einem Platz hoch oben in der Außenalsterbar, wo wir beim Aperol und Wein einen letzten wunderbaren Blick auf Triest genießen. Überpünktlich um 22.00 Uhr machen wir uns auf die 511 Seemeilen bis zur griechischen Insel Korfu übermorgen. Und denken nicht daran, dass wir in einer Woche hier wieder anlegen und dann abreisen müssen. Wir sind eher gespannt, was wir auf dem zweiten Teil der Reise alles sehen und erleben werden. Kurz vor dem Zubettgehen werden die Uhren noch 1 Stunde auf griechische Zeit vorgestellt. Kein Problem: morgen ist Schiffstag, da haben wir keine Termine...

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