Koper

Wir erreichen trotz langsamer Geschwindigkeit mehr als überpünktlich die Pier in Koper. Die Stadt hat ca. 40.000 Einwohner und ist die einzige Seehafenstadt Sloweniens an dessen 47 km langer Adriaküste. Italien ist gerade einmal 10 km weg. Und man liegt hier mitten in der Stadt, denn vom Liegeplatz sind es nur 300 Meter bis ins Zentrum.

Bei etwas mehr Bewölkung als die letzten Tage, aber warmen 22 Grad, verlassen wir zusammen mit Gerd und Sonja um 08.30 Uhr das Schiff. Trotz langer Liegezeit bis 23.00 Uhr wollen wir früh los, denn ab mittags werden wieder an die 30 Grad erwartet. Wichtig für den Landgang hier ist: man muss einen gültigen Ausweis dabei haben, denn ab und an finden Kontrollen statt.

Wir wollen zunächst nach Piran. Das geht am einfachsten und günstigsten (3,10 Euro/Person) mit dem Linienbus, Abfahrt an der Haltestelle vor der Markthalle. Auch heute am Samstag fahren die Busse zumindest stündlich, wochentags noch öfter. Nach Stopps in Izola und dem bekannten Kurort Portoroz sind wir nach knapp 45 Minuten in Piran. 

Der Bus hält in Piran direkt am Hafen. Von dort kommt man direkt an der Uferpromenade und Boothafen vorbei zum Tartiniplatz, dem Herz der Altstadt. Hier steht u.a. das sehenswerte Rathaus, in dem sich die Touristeninformation befindet und viele weitere wunderschöne Häuser im venezianischen Stil. Ich kann verstehen, dass der Ort zu den malerischsten mittelalterlichen Städten Sloweniens gehört. Wir schlendern durch die kleinen engen Gassen der Altstadt mit Bürgerhäusern und immer wieder kleinen Brunnen und kommen am (felsigen) Stadtstrand vorbei. Hier sonnt man sich auf Steinen und geht über Leitern zum Schwimmen in die Adria. In einem Café in der Nähe vom Aquarium machen wir eine kurze Pause beim günstigen Cappucchino (1,60 Euro). Auf einem kleinen Hügel über dem Tartiniplatz liegt die Kirche St. Georg, von hier hat man einen wunderschönen Blick von oben auf Küste und Stadt. Einen noch besseren Blick haben wir etwas später von den Resten der alten Stadtmauer aus dem 7. Jahrhundert (Eintritt: 2 Euro), das macht den schweißtreibenden Anstieg dorthin auch gleich wieder wett. 

Gegen 14 Uhr sind wir zurück in Koper. Am Hauptplatz Titov trg findet man den im 13. Jahrhundert erbauten Prätorenpalast mit seinen Säulengassen und die beeindruckende Maria-Himmelfahrt-Kathedrale. Und wir sehen mindestens 3 Hochzeitsgesellschaften, da ist heute schwer was los. Auch Koper hinterlässt bei mir einen positiven Eindruck, es ist eine gut erhaltene alte Stadt mit netten Plätzen und Cafés. Eines davon besuchen wir: das Café Dehar direkt am Durchgang zum Titov trg. Hier kostet der Cappucchino nur 1 Euro!

Auch Koper kann man sich aus der Vogelperspektive anschauen, nämlich vom Glockenturm der Kathedrale. Wir zahlen 3,50 Euro/Person und dann liegen 208 Stufen vor uns. Man kommt auch direkt an den Glocken vorbei. Und da es gerade 15 Uhr ist, fangen sie natürlich an zu schlagen - was für ein Höllenlärm!

Zurück an Bord der Mein Schiff 6 kommen wir am frühen Abend in den Genuss einer Brückenführung. Wir haben zwar schon an mehreren teilgenommen, es ist aber immer wieder interessant. Der erste Offizier Sven Schröder erklärt uns die Funktionsweise der Nock und was beim An- und Ablegen zu beachten ist. Wir erfahren, wer genau auf welchem der 4 Sitze in der Mitte der Brücke sitzt, wie die Aufgaben verteilt sind und was auf den Bildschirmen alles zu sehen ist. Dann kommt der sympathische Kapitän Simon Böttger dazu. Wir dürfen Fragen stellen und Fotos machen. Erst nach 1,5 Stunden ist die Brückenführung dann offiziell beendet. Das war meine längste und auch bisher ausführlichste Führung - ein echtes Highlight.

In den Atlantik-Restaurants findet abends das große Käsebuffet, das es immer einmal auf jeder Tour gibt, statt. Wir haben Glück und finden wieder einen Tisch zu viert im Atlantik Mediterran im Bereich von Marjanna. Die verschiedenen Gänge im Menü sind heute wirklich oberlecker! Und ein bisschen Käse zum Abschluss passt auch noch irgendwie. 

Das späte Ablegen um 23 Uhr verfolgen wir aus der Himmel & Meer-Lounge. Eigentlich wollten wir aufgrund der sommerlichen Temperaturen an Deck sitzen, aber diese Idee hatten - außer uns - irgendwie auch noch alle anderen Passagier, denn es ist kein Platz zu kriegen in der Außenalsterbar. Dann halt ein anderes Mal, wir haben ja noch eine gute Woche Zeit dafür.

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