Sonntag, 28.12.14:
Um 07.00 Uhr legen wir wieder in Dubai im Port Rashid an. Morgen ist Wechseltag, denn dann ist unser 1. Teil der Kreuzfahrt zu Ende, neue Passagiere kommen an Bord. Auslaufen werden wir dann erst am Dienstag, späten Abend, bedeutet für uns: 3 Tage Dubai, die auch schon verplant ist.
Für heute haben wir vorab übers Internet eine Wüstentour nach Al-Ain gebucht. Um 09.00 Uhr holt uns Asis aus Indien mit seinem Landrover (natürlich gut klimatisiert, hust, hust...) ab. Über die gut ausgebaute Autobahn fährt er uns aus Dubai hinaus. Überall sind rege Bautätigkeiten zu sehen, so entsteht z.B. ein ganzer Studenstadtteil (Studieren ist für die Einheimischen umsonst) neu. Bald sehen wir rechts und links nur noch die Sandwüste, Kamelfarmen und -rennbahnen.
Al-Ain ("die Quelle") liegt 160 km von Dubai entfernt. Es ist die zweitgrößte Stadt des Emirates Abu Dhabi, hat knapp 400.000 Einwohner und vereinigt Wüste und Oase. Sie liegt malerisch zwischen den Ausläufern der Sandwüste Rub al-Khali ("Leeres Viertel") und den schroffen Gipfel des Hajar-Gebirges.
Al-Ain ist eine der ältesten, dauerhaft bewohnten Siedlungen der Welt und war einst eine lebenswichtige Oase auf der Karawanenroute zwischen dem Gold und dem Oman. Für die Emirater ist die Stadt das Herz des Landes, denn sowohl der Präsident der VAE, Sheikh Khalifa, als auch sein verstorbener Vater, der Staatsgründer und vormalige Präsident der VAE, Sheikh Zayed, wurden hier geboren.
Wir fahren nur kurz durch die Stadt, hier ist alles niedriger gebaut, es gibt viele schöne Grünflächen und Parks, auch die Kreisel sind bepflanzt.
Al-Ain ist dank seiner vielen Quellen das fruchtbarste Gebiet des Emirats. Das Grundwasser befindet sich in geringer Tiefe und wird schon seit Jahrhunderten für Oasenlandwirtschaft und Dattelpalmenanbau genutzt. Zentrum des alten Al-Ain war die Oase Al-Ain, die als wunderschöner Palmengarten erhalten ist. Wir fahren mit dem Auto durch gepflasterte schmale Gässchen mit Begrenzungsmauern, hinter denen man sehr schön die alten Bewässerungsgräben sehen kann.
Unweit des Palmengarten sehen wir das Al Hosn Fort, es diente Sheikh Zayed früher als Wohnsitz. Dem Al Ain National Museum nebenan statten wir nur einen kurzen Besuch ab, denn es geht weiter zum Livestock Market (Tier-/Kamelmarkt). Er befindet sich im Süden der Stadt und wartet mit einer Einzigartigkeit auf: nicht nur Ziegen, Hühner, Schafe, Kühe, Vögel werden hier gehandelt, sondern auch Kamele. Er ist damit der letzte Kamelmarkt des Landes.
Wadi Aventure Park ist unser nächste Stop. Dieser liegt inmitten der Wüste zu Fuße des Jebel Hafeed, mit 1240 m der höchste Berg der Vereinigten Arabischen Emirate. Im Park kann man Surfen, Rafting, Wildwasser fahren, auf einer künstlichen Welle reiten, schwimmen, im Hochseilgarten kletten und und und. Mitten im NICHTS - auch wieder etwas, was man erst irgendwie verstehen muss. Die unzähligen Appartements und Wohnanlagen davor sind übrigens noch im Bau. Aber es sind Besucher da, jawohl. Wir zahlen 50 AED Eintritt, und schauen uns das Gelände an. Andreas wollte eigentlich mal die Wildwasserstrecke testen, ist hier in Teilstücken aber dann doch zu schwierig.
Asis fährt uns nun die 12 km lange gut ausgebaute (zweispurig!) und mit unzähligen Laternen versehene Teerstraße auf den Jebel Hafeed hinauf. Die Straße windet sich hinauf bis kurz vor den Gipfel zu einer Aussichtsplattform in 1.063 m Höhe, zwischendurch halten wir auch immer mal wieder an den großzügig angelegten Parkplätzen (inkl. Kinderspielplatz!), um die grandiosen Ausblicke auf der einen Seite ins Emirat Abu Dhabi, auf der anderen Seite in den Oman, zu genießen.
Auch von der Aussichtsplattform ganz oben hat man einen tollen weiten Blick in die ockerfarbene Sanddünen. Von hier lassen sich sehr gut die Autobahn (schnurgerade, in der Mitte begrünt!) und die quadratisch angelegten Wohnviertel erkennen. Und immer wieder: Wüste soweit das Auge reicht!
Mit diesen wundervollen, aber auch unterschiedlichen Eindrücken geht's die 160 km zurück nach Dubai.
Das Abendessen genießen wir schön gemütlich im Atlantik, heute ist es nicht so voll, denn viele sind noch auf Ausflügen unterwegs.
Montag, 29.12.14:
Jetzt kommt mein Husten richtig durch, ich bin heiser - so'n Mist, aber da muss ich jetzt durch. Ich habe ja kein Fieber und so schlapp fühle ich mich auch nicht .
Heute es aufgrund des Passagierwechsels ziemlich wuselig an Bord. Die abreisenden Gäste machen sich auf den Weg zum Flieger, die Neuen sind schon aufgrund der Nachflüge angekommen.
Nach dem Frühstück gehen wir kurz ins neue Kreuzfahrtterminal, um Mails zu checken und ggfs. Bilder zu bearbeiten, WLAN ist nämlich kostenlos.
Wir haben für 16.00 Uhr eine Reservierung zur Tea Time im Burj Al Arab. Davor wollen wir noch gemütlich und ohne Hektik durch die Dubai Mall bummeln. Also geht's mittags mit dem Taxi vom Hafen direkt zur Dubai Mall, das dauert 30 Minuten und kostet 45 AED. In der Mall entdecken wir einen netten Souk, und siehe da, hier finde ich auch das Cafe Majili, das die Al Naasma Kamelschokolade vertreibt. Und es gibt auch hier den Camelccino, natürlich günstiger als im Emirates Palace - lecker!
Die Kamelschoki kaufe ich heute noch nicht, das steht morgen auf dem Programm.
In der Mall statten wir noch dem Aquarium einen Besuch ab und schauen uns die vielen verschiedenen Fische in dem riesigen Becken an. Es gibt hier auch noch einen begehbaren Fußgängertunnel, dafür ist jedoch heute keine Zeit. Auf unserem weiteren Weg durch das Einkaufszentrum sehen wir - mal wieder - eine Eisbahn und einen 24 m hohen Wasserfall.
Obwohl die Mall mit 1200 Geschäften einfach unvorstellbar groß ist, macht es Spaß sich hier einfach durch die Gänge treiben zu lassen. Es ist nicht so voll und irre interessant, was es alles an (Luxus-)Marken gibt. Auch das Publikum ist bunt gemischt, Touris und Emiratis sowie gut gekleidete, aber verhüllte Frauen. Ich könnte mich hier noch stundenlang aufhalten......
Auch der Souk Al Bahar bei der Dubai Fountain ist ein weiterer schöner Ort. Hier kann man durch die Geschäfte bummeln, ein lecker dunkles Schokoladeneis genießen, und dann steht man plötzlich draußen und kann den Burj Khalifa in seiner ganzen Größe ablichten. Hier liegt etwas versteckt auch ein Hotel mit Namen The Palace, bestimmt nicht günstig.
So, nun aber los, es geht wieder mit dem Taxi zur Tea Time, Fahrdauer: 20 Minuten, Preis: 45 AED. Vor der Hotelauffahrt müssen wir die Reservierung zeigen, denn ohne diese wäre hier Ende. Nicht für uns, das Taxi fährt uns über die kleine Brücke direkt vor den Hoteleingang.
In der Eingangshalle dann die Rolltreppe hoch zu den Fahrstühlen in den 27. Stock in die Skyview-Bar. Alles ist sehr farbenfroh. Wir werden an unseren Tisch am Fenster mit dunstigen Blick
auf den Golf geführt. Unsere Tea-Time startet mit einem Begrüßungs-Champagner und Datteln. Dann geht's weiter mit vielen, leckeren Kleinigkeiten (siehe Bilder unten), schön auf einer Etagere
angerichtet. Kaffee, Cappuccino, Wasser, diverse Teesorten können aus der Karte ausgewählt werden und sind im Preis von 580 AED/Person inklusive. Der Preis ist seit meinem letzten Besuch vor 2
Jahren doch deutlich gestiegen, man sollte diese Tea-Time aber wenigstens einmal gemacht haben. Denn nur so genießt man den tollen Blick von oben und hat Zugang zum Hotel (falls man nicht
zufällig eine der Suiten gebucht haben sollte, dann kommt man natürlich auch rein).
Nach knapp 2 Stunden ist diese Zeremonie dann vorbei. Draußen ist es mittlerweile dunkel und das Hotelsegel ist schön beleuchtet. Mit dem Taxi geht's in 35 Minuten und für 75 AED zurück zum
Schiff.
Da wir sehr gut gesättigt sind, gibt es heute kein Menü für uns, sondern nur noch eine Kleinigkeit bei Gosch.
Ein schöner Tag geht zu Ende - und die Erkältung nervt!
Dienstag, 30.12.14:
Bevor wir heute Abend zum zweiten Teil der Kreuzfahrt starte, steht uns noch der ganze Tag in Dubai zur Verfügung. Wahnsinn, durch unser Vorprogramm haben wir jetzt insgesamt 5 Tage, um Dubai und Umgebung zu entdecken. Da ist schon ein großer Vorteil, aber die Zeit reicht bei weitem nicht aus, es gibt so viel zu sehen und manche kleine Flecken muss man auch erst entdecken.
Wie immer ist es auch heute morgen etwas diesig, aber schon sonnig und warm. Wir wollen heute wieder mit der Metro los. Zunächst müssen wir wieder aus den Hafen raus, dazu probieren wir einmal den kostenlosen Shuttlebus, der zur Burjuman Mall fährt, aus. Das haben sich wohl auch noch andere Mitreisende gedacht, der kleine Bus ist bis auf den letzten Platz besetzt. Zum Glück dauert die Fahrt nur eine Viertelstunde. Die Mall liegt günstig direkt an einer Metrostation, dort wo sich grüne und rote Metro-Linie kreuzen.
Wir lösen ein Tagesticket und fahren zunächst die grüne Linie bis zur Endhaltestelle Creek. Zwischendurch haben wir schöne Ausblicke auf Hochhäuser, Hotels mit Grünanlagen mittendrin, große Viertel wie Dubai Healthcare, wo man alle Fachrichtungen von Ärzten, Kliniken etc. findet, und auch auf viele Baustellen. Die Metro soll hier bald verlängert werden, die ersten Stützen stehen schon.
Gleicher Weg wieder zurück, noch ein Stück weiter auf der grünen Linie. Hier hat man aber keine Ausblicke, da alles unterirdisch verläuft. Wir steigen daher in "Union" in die rote Linie um, es ist nun sehr voll, wir müssen stehen und können auch nicht umfallen.
Nochmal in die Dubai Mall, ich muss ja noch die Kamelschokolade kaufen und möchte wieder Cappuccino mit Kamelmilch genießen. Der Genuss wird von Hustenattacken ein wenig getrübt, zudem fühle ich mich schlapp. Also wieder rein in die Metro (nachdem man die 800 m des Metro-Links hinter sich gelassen hat!), wo ich bald auch einen Sitzplatz bekommen. Wir fahren bis zur Endhaltestelle Jebel Ali. In dieser Ecke wird 2020 die Expo stattfinden - aber irgendwie hatten wir gehofft, da schon mehr Baugruben etc. zu sehen.
Auf dem Rückweg steigen wir in der Nähe der Dubai Marina aus. Wir bummeln an der Promenade entlang und genießen bei "Costa" einen Cappuccino medium-sized - sehr lecker, aber medium-sized ist seehr groß.
Auf dem Rückweg wollen wir in der Nähe der Burjuman Mall ein Taxi anhalten, um uns zum Schiff zu bringen. Alle Taxen, die uns entgegenkommen, sind jedoch besetzt! Auch an der Mall gibt es eine lange Warteschlange - und nun? Unsere Rettung war der letzte Shuttlebus um 18.30 Uhr von der Mall zum Schiff zurück, Gott sei Dank!
Das Abendessen im Atlantik verbringen wir in netter Gesellschaft. Die Zweiertische stehen nicht soweit auseinander, so dass man leicht mit den Nachbarn ins Gespräch kommt. Und sonst gibt es auch noch die größeren Tische, wo man dann automatisch in Gesellschaft isst. Wir haben immer ganz nette Leute zum Plaudern gehabt, alle Altersklassen und vom Erstkreuzfahrer bis zum Vielfahrer war alles dabei.
Gegen 21.15 heißt es wieder Seenotrettungsübung - natürlich auch für uns, sie ist verpflichtend für Alle, egal, ob man schon 1 Woche da ist oder nicht.
Kurz nach dem Auslaufen um 22.00 Uhr treffen wir Achim und Viola aus dem Forum an der Außenalsterbar, wir vier werden in Bahrain zusammen einen Ausflug mit Birgit, einer Deutschen aus Neustadt am Rübenberge, die dort schon 10 Jahre lebt, machen und haben uns daher kurz verabredet.