Helsinki/Finnland 11.07.15 (statt Schiffstag)

Die Hauptstadt Finnlands zählt ca. 600.000 Einwohner und liegt im südlichen Teil des Landes, in der Region Uusimaa - an der Küste des Finnischen Meerbusens. Finnland ist eines der am dünnsten besiedelten Länder Europas. Flächenmäßig ist es nur ein wenig kleiner als Deutschland, aber es beheimatet nur rund 5,3 Millionen Einwohner. Seit 1918 ist das Land unabhängig. Dennoch erkennt man deutlich an den Gebäudestilen die Spuren der schwedischen und russischen Herrschaft. Ein Großteil der Bevölkerung wohnt im Raum Helsinki. Die Landschaft ist erkennbar von der Eiszeit geprägt - bis vor 10.000 Jahren war ganz Finnland von Gletschern bedeckt. Klimatisch befinden wir uns hier  zwischen maritimer und kontinentaler Zone. Währung ist der Euro.

Unser  Liegeplatz ist von 07.00 bis 17.00 Uhr der Melkki-Kai, knapp 3 km außerhalb der Stadt. Wir legen überpünktlich an, kurz nach uns kommt die "Norwegian Star" von NCL.

Wir wollen wieder auf eigene Faust los, deshalb gibt es nur ein kleines Frühstück in der  X-Lounge und um 08.30 Uhr gehts los zur Stadterkundung. Die "Helsinki Helpers" im Hafengebäude versorgen uns mit einem Stadtplan und allen wichtigen Infos - toller Service!

Die Sonne scheint bei 19 °C und auf dem Weg zur Straßenbahnhaltestelle sehen wir den großen Kerl auf dem Bild links vor einem Einkaufszentrum stehen. Schnell noch ein Tagesticket (8 Euro/Person) gelöst und dann fahren wir mit der Linie 9 bis zum Hauptbahnhof. Dort steigen wir um in die Linie 2. Diese sowie die Linie 3 eignen sich sehr gut zum Sightseeing, denn an beiden liegen die Hauptsehenswürdigkeiten von Helsinki.

Eines der Wahrzeichen ist die Felsenkirche, die wir nach kurzer Fahrt mit der Linie 2 erreichen. Sie wird auch Temppeliaukio-Kirche genannt und ist von außen fast unscheinbar. Sie wurde 1969 erbaut und ist damit eine der jüngsten Felsenkirchen überhaupt. Von innen ist sie wirklich beeindruckend. Wir gehören heute neben Italienern und Japaner (mal wieder!) zu den ersten Besuchern des Tages und genießen die ruhige Atmosphäre in der Kirche. Das Dach wird von einem gigantischen Kupfergerüst getragen, 180 glänzende Fenster in der Kuppel erzeugen eine faszinierende Lichtatmosphäre. Da innerhalb des Gebäudes eine beeindruckende Akustik herrscht, werden hier auch oft Konzerte veranstaltet.

Der Senatsplatz liegt direkt im Herzen Helsinkis. Eingerahmt vom Dom, von der Universität und vom Regierungsgebäude gilt er als einer der stilvollsten Plätze Europas. 

Der Dom überragt das gesamte Stadtbild und ist fast von überall zu sehen. Er ist in den vergangenen Jahren komplett neu renoviert worden und strahlt nun wieder von allen Seiten in glänzendem Weiß. Das Innere ist überraschend schlicht gehalten. Zum Dom hinauf führt vom Senatsplatz aus eine riesige Freitreppe. Hier lässt es sich gut in der Sonne sitzen und die Menschen beobachten, die sich zwischen Dom und Altstadt bewegen. Ganz schön was los in Helsinki! Zudem hat gerade ein Gymnastikfestival in der Stadt begonnen und wir sehen daher viele Gruppen (Alt und Jung) aus der ganzen Welt.

Vorbei am Stadthaus und dem Markplatz Kauppatori mit seinem Obst- und Gemüsemarkt gehen wir zur Uspenski-Kathedrale. Sie wurde 1868  fertiggestellt  und liegt auf der Halbinsel Katajanoka, die wiederum mit kleinen Brücken mit dem Marktplatz verbunden ist. Die Kirche besteht aus rötlichem Backstein und hat goldene Zwiebeltürme. Sie ist die größte orthodoxe Kirche im westlichen Europa und innen pompös ausgestattet.  Es ist sehr viel los, zu dem findet in der Kirche auch noch eine kleine Familienfeier statt, deshalb sind wir auch schnell wieder draußen. Auf der Rückseite der Kathedrale unten am Wasser liegen 6 riesige Eisbrecher, die im Winter in der Ostsee die Zufahrt nach Helsinki freihalten. Auf dem Weg  in Richtung City machen wir im Cafe "johan&nyström Pause bei Cappuchi und Kuchen (15 Euro!).

Wir bummeln durch die Einkaufsstraße Aleksanterinkatu, wo sich Stockmann, das größte Kaufhaus in Skandinavien befindet, und das Marktviertel, wo es viel Läden mit  Kunsthandwerk und Designermarken gibt.

Dann besuchen wir noch die Kamppi-Kapelle. Diese futuristische Kapelle ist ein Parade-beispiel finnischer Holzarchitektur und ein Ort der Meditation inmitten der Hektik des Stadtzentrums. 

Am frühen Nachmittag sind wir dann wieder zurück auf der Mein Schiff 4.

Es war schön,  Helsinki ganz außerplanmäßig gesehen zu haben. Man muss die Stadt ein wenig entdecken und das ist uns so ohne große Vorbereitung ganz gut gelungen. Sollte ich nochmals nach Helsinki kommen, dann ist der Besuch von Suomenlinna, eine der weltweit größten historischen Seefestungen und UNESCO-Weltkulturerbe, Pflicht. Sie liegt etwas außerhalb und ist mit dem Schiff in einer Viertelstunde zu erreichen.

Pünktlich um 17.00 Uhr verlassen wir die zweitnördlichste Hauptstadt der Welt und nehmen Kurs auf St. Petersburg.

Fotogalerie