La Coruna

Nach einer etwas unruhigen Nacht mit 6 m hohen Wellen und einer leicht tänzelnden Mein Schiff 2, legen wir gegen 08.00 Uhr im Hafen von La Coruña im Nordwesten Spaniens an. Die Ecke hier kenne ich, denn vor 4 Jahren war ich mit einem anderen Schiff schon einmal hier. 

Zu dieser Jahreszeit sind wird das einzige Schiff im Hafenbecken und von unserem Balkon schauen wir direkt auf den Ort und können so schon die Häuser mit den schönen Glasbalkonen erkennen. 

Es noch dunkel; aber schon wärmer als die Tage zuvor, heute erwarten uns an die 12 Grad mit ein wenig Sonne. Wir haben an der Mietwagenstation am Bahnhof vorab einen Mietwagen gebucht, uns so machen wir uns kurz nach Schiffsfreigabe auf den 2 km langen Weg, der nicht schön ist, da man immer an Hauptverkehrsstraßen entlang geht, zudem ist die Gegend sehr hügelig!, dorthin. Sonja und Gerd "sammeln" wir danach in der Nähe des Hafens ein und dann kann unser individueller Ausflug in den 80 km entfernten und sehr bekannten Pilgerort Santiago de Compostela starten. 

Dort geht es vom Parkplatz Xoan XXIII auf direktem Wege über die Rua de San Francisco auf den Praza do Obradoiro. Das ist der Platz, an dem sich im klassischen Palast Pazo de Raxoi das Rathaus (Foto), auf der anderen Seite das Luxushotel Parador sowie natürlich die berühmte Kathedrale befindet. Die ersten Reisegruppen laufen uns auch schon über den Weg und so betreten wir schnell durch einen Seiteneingang die Kathedrale. Auch beim zweiten Besuch beeindruckt mich die Größe, die Höhe und das viele verarbeitete Gold überall. Ohne groß anstehen zu müssen, sehen wir uns den Schrein des heiligen Jakobus an. Es hat schon so seinen Vorteil, hier in der Nebensaison ohne Pilger etc. unterwegs zu sein.

Wir lassen uns durch die netten kleinen Gassen der unter UNESCO-Weltkulturerbe stehenden Altstadt treiben. Es ist windiger geworden, aber auch die Sonne zeigt sich. Vom Parque da Alameda mit seinen Palmen und Eukalyptusbäumen, der unmittelbar an die Altstadt grenzt, haben wir einen schönen Blick auf Kathedrale und den Ort. In der vorwiegend von Einheimischen besuchten Cafebar Gaiola genießen wir Chiporones frites (gegrillter Tintenfisch) und leckere Empanadas (gefüllte Teigtaschen). 

Nach Rückgabe des Mietwagens in La Coruna, machen Andreas und ich uns zu Fuß auf Entdeckertour durch die Stadt. Da zwischen 14 und 17 Uhr die Geschäfte geschlossen sind, gehen wir zunächst an der Wasserseite entlang, sehen die bekannten Glasbalkone aus der Nähe und haben beste Sicht auf den Liegeplatz der Mein Schiff 2. 

Wir entdecken den kleinen, aber wunderschönen Park Jardin de San Carlos und biegen dort Richtung Altstadt ab. Bis zum Herkulesturm, dem römischen Leuchtturm mit Panoramablick auf die Küste, schaffe ich es auch diesmal aus Zeitgründen nicht. Auf dem Rückweg über die Haupteinkaufsstraßen machen wir noch einen Abstecher zum Stadtstrand Praia de Orzan. Hier lässt es sich bei entsprechendem Wetter gut aushalten, der Strand ist sehr breit mit feinem Sand. Heute jedoch ist aufgrund des böigen Windes sehr starke Brandung und die See ist aufgewühlt. Bestes Indiz dafür, dass dann unserer Schiff wohl nachher wieder tanzen wird.

Wir sind rechtzeitig wieder zurück an Bord, das Wetter verschlechtert sich, es zieht Nebel auf und dann fängt es stark an zu regnen. Beim Abendessen schaukelt es wieder mehr und das Nebelhorn tutet munter vor sich hin. Kapitän Kjell Holm kündigt dann auch an, dass uns in der Nacht die Ausläufer eines starken Biskayatiefs beschäftigen werden. Er erwartet langgezogene Wellen, die die Mein Schiff 2 tatsächlich wieder ein wenig tanzen lassen werden. 

Das hat zur Folge, dass im Theater auch Mary Roos und Wolfgang Trepper in ihrer Show 

"Nutten, Koks und frische Erdbeeren" echte Schwierigkeiten haben, auf der Bühne das Gleichgewicht zu halten. In den Treppenhäusern hängen bereits wieder die bekannten Beutel, uns kann das Wetter aber nichts anhaben. 

Die Nacht wird eine Stunde länger, denn unser morgiges Ziel Porto liegt gegenüber der deutschen Zeit eine Stunde zurück.

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