Cadiz

Nach einer ruhigen, aber kurzen Nacht werden wir um 06.00 Uhr wach. Wir laufen gerade in den Hafen der 

andalusischen Stadt Cadiz, mit 4000 Jahren älteste Stadt Europas, ein. Sie liegt auf einer Landzunge im Wasser und ist nur durch einen schmalen Streifen mit dem Festland verbunden. Ich freue mich, nun zum zweiten Mal hier zu sein, denn die Stadt ist hübsch und es gibt einiges zu entdecken, was ich auf einer vorherigen Reise bereits getan habe.

Vom Crosstrainer lässt sich gut das Anlegemanöver beobachten, die Sonne scheint bereits und wir liegen sehr zentral als einziges Kreuzfahrtschiff am Liegeplatz Alfonson XIII. im Hafen. Nach einem kleinen Frühstück starten Andreas und ich um 09.45 Uhr mit unserer Sightseeingtour. Wir dürfen direkt zu Fuß aus dem Hafen hinauslaufen (kein obligarotischer Shuttle wie bei meinem letzten Besuch!) und stehen kurze Zeit später schon am Rande der Altstadt. Am Plaza Espana mit dem Konstitutionsdenkmal von 1812 vorbei, schlendern wir die Uferpromenade entlang. Kurz nach der Touristeninformation stehen wir dann auf dem Plaza de San Juan de Dios, dem Hauptplatz der Stadt aus dem Mittelalter, wo sich u.a. das Rathaus befindet. Durch die Fußgängerzone, vorbei an schönen und alten Häusern durch kleine Gassen erreichen wir die Kathedrale von Cadiz aus dem 18. Jahrhundert, an der man 116 (!) Jahre gebaut hat. Gerne hätte ich wenigstens in die Kirche hineingeschaut, aber 6 Euro Eintritt sind mir für einen kurzen Blick dann doch zu viel. Dafür freue ich mich, dass ich diesmal die Markthalle besuchen kann, bei meinem letzten Besuch war Ruhetag. Der Mercado central wurde in Form einer dorischen Säulenhalle im neoklassizistischen Stil gebaut und in den 1830er Jahren eröffnet. Am interessantesten sind die Stände mit frischem Fisch, Muscheln oder Garnelen, die sich noch bewegen, so viele Fischstände hintereinander habe ich noch nie gesehen!

Gerd und Sonja treffen wir am Torre Tavira. Das ist ein weißer Barockturm, 45 m hoch und der offizielle Wachturm von Cadiz. Er hat schöne rote Verzierungen und wurde im 18. Jahrhundert auf dem höchsten Punkt der Stadt erbaut. So konnten die Handelsschiffe, aber auch die zahlreichen feindlichen Flotten rechtzeitig gesichtet werden. Bei dem schönen Wetter haben wir von der Aussichtsterrasse ganz oben einen wunderbaren Panoramablick auf die Stadt, Meer und die Mein Schiff 2. Um 12.00 Uhr beginnt unsere vorab online gebuchte Führung in der Camera obscura. Diese drehbare Kamera projiziert in einem absolut schwarzen Raum aktuelle 360° Stadtansichten auf eine horizontale, schüsselförmige Leinwand, die bewegt werden kann.  Die 20-minütige Vorstellung ist in deutscher Sprache und wir bekommen die Sehenswürdigkeiten und diverse Gebäude auf der Leinwand genau erklärt. Und wir beobachten die Menschen  in den Gassen in Echtzeit, das ist schon lustig anzusehen. 

Eine weitere bekannte Sehenswürdigkeit ist das Gran Teatro Falla, das kulturelle Zentrum der Stadt. Die wunderschöne Architektur wird leider ein wenig verhüllt durch Girlanden etc. zum bevorstehenden Karneval. Nicht weit entfernt befindet sich der Parque Genoves, die grüne Lunge der Stadt. In diesem botanischen Garten lässt es sich gut Pause  machen zwischen den vielen Bäumen, Pflanzen, Skulpturen und Wasserspiele.

An der Uferpromenade an der Festung San Sebastian und am schönen Caleta-Strand vorbei, tauchen wir wieder in das Gassenwirrwar der Altstadt ein. Über die Calle Sagasta halten wir uns Richtung Plaza Espana und sind gegen 14 Uhr wieder zurück an Bord der Mein Schiff 2. Da es nun bei 20 Grad schön warm ist, setzen wir uns für ein kleines Sonnenbad auf das Sonnendeck über der X-Lounge und genießen das Wetter und den Anblick auf die Stadt. 

Beim Auslaufen um 18 Uhr muss Kapitän Kjell Holm ordentlich Gas geben, denn der Wind hat weiter zugenommen und drückt in den Hafen hinein. Aber das klappt problemlos und so machen wir uns auf den Weg Richtung der kanarischen Insel Lanzarote. 

Zum Abendessen gehen wir mit Sonja und Gerd erneut ins Atlantik Mediterran. Wir haben wieder einen schönen runden Tisch am Fenster und genießen das gute Essen und den heute sehr aufmerksamen Service. 

Auch dieser Abend klingt für alle vier im Ruhepol aus. Morgen dürfen wir wieder eine Stunde länger schlafen, es ist Seetag und : ich habe Geburtstag! 

Als wir in die Kabine kommen, finden wir dort leider wie immer die Abreiseinformationen für Freitag. Daran wollen wir noch nicht denken, freuen uns aber, dass unser Bustransfer erst um 17.30 Uhr startet, und zwar mit Sonja und Gerd zusammen, denn deren Flieger nach Köln startet nur 10 Minuten nach unserem. Bis dahin sind es aber zum Glück noch 3 ganze Tage  hin.

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