Heute ist Pfingstsonntag und die "Perle aller norwegischen Fjorde" wartet auf uns. Der Fjord und die ihn umgebende Berglandschaft gehört zum UNESCO-Weltnaturerbe und zählt zu den schönsten Regionen Norwegens. Der Weg dorthin führt über den Storfjord und Sunnyfjord. War es anfangs noch trüb, klart es immer mehr auf. Uns ist es auf dem nature walk noch zu kühl, daher genießen wir die Fjorddurchfahrten von der Observation Lounge aus. Draußen und auch drinnen wird heiße Schokolade mit Amarula ausgeschenkt und ich sitze da und komme aus dem Staunen nicht mehr raus. Links und rechts bis zu 1.700 m hohe Berge, mal kahl, mal unten etwas grün, dazu das blaue Wasser und eine Stille - herrlich! Und dann biegen wir in den Geirangerfjord ein und die bekannten Wasserfälle tauchen auf: steuerbord der "Brautschleier", backbord die "Sieben Schwestern", gegenüber der "Freier". 15 Kilometer später haben wir den Ort Geiranger erreicht und gehen dort auf Reede. Ich bin froh, dass wir hier heute das einzige Kreuzfahrtschiff sind, und damit der 250 Einwohner zählende Ort nicht so übervölkert wird. Die Zeit vor dem Start unseres gebuchten Ausflugs nutzen wir für einen Bummel durch den kleinen Ort.
Dann startet auch schon unsere Tour mit dem Bus. Mit der deutschen, nun in Norwegen lebenden Reiseleiterin Rebecca machen wir uns auf den Weg zum 24 km entfernten Dalsnibba-Ausssichtspunkt. Die Fahrt geht über die Geirangerstraße, wir haben immer wieder tolle Ausblicke auf schneebedeckte Berge und den Fjord. In 1038 Meter Höhe überqueren wir den Dalsnibba-Pass mit Blick auf den noch komplett zugefrorenen Djupvatnet-See. Dort zweigt auch die mautpflichtige (Maut Bus: 230 Euro!) und gerade erst seit einer Woche offene Straße hinauf zum Dalsnibba ab. Meterhoch türmt sich rechts und links der Schnee und die Sonne zeigt sich immer öfter. Der schwindelerregende Dalsnibba-Aussichtspunkt auf 1500 Metern Höhe am Ende der Straße wurde erst im August 2016 fertiggestellt. Vom Skywalk haben wir einen phantastische Ausblick auf den Geirangerfjord und den Blåbreen-Gletscher, allerdings halte ich mich auf der gläsernen Plattform angesichts der freien Fallhöhe von 500 Metern nicht allzu lange auf. Nach einem weiteren Stopp am Fjordcenter am Ortsausgang von Geiranger, wo wir mehr über die Einwohner und die Geschichte erfahren, geht es zum Ørnevegen, zu Deutsch die Adlerstraße. Von Geiranger nimmt der Bus elf Serpentinen, um dann auf mehr als 600 Meter Höhe zu gelangen. Vom Aussichtspunkt Ørnesvingen haben wir einen herrlichen Blick auf Geiranger und den Fjord. Richtig, richtig schön!
Zum Abschluss dieses "schrecklichen" Tages sind wir heute von Guest-Relation-Managerin Maren Röhlinger zum Abendessen im Hanseatic-Restaurant eingeladen. Zusammen mit einem weiteren Paar genießen wir das vorzügliche Essen und unterhalten uns sehr angeregt. Nun liegen 510 nautische Meilen und ein Seetag vor uns, bis wir die Lofoten erreichen.