Svolvaer/Lofoten

Bevor wir mittags in Svolvaer anlegen werden, steht frühmorgens ein Naturschauspiel auf dem Programm. Und das an Andreas' Geburtstag! Wir fahren durch den nur 2 km langen Trollfjord, einen Seitenarm des Raftsunds, der Lofoten und Vesterålen voneinander trennt. Die Einmündung in den Fjord von nur knapp 100 Metern Breite macht ihn fast einzigartig, hier können keine großen Schiffe durchfahren. Die Stimmung ist angesichts der hohen Felswände mit teilweise über 1000 m Höhe mystisch und sehr, sehr ruhig. Untermalt wird die Einfahrt durch Krincee von den Philippinen, der oberhalb des nature walks stehend auf seinem Saxophon „Amazing Grace“ spielt - Gänsehaut pur! Vorsichtig schiebt sich unser Schiff unter den Argusaugen von Kapitän Thilo Natke und dem lokalen Lotsen um die Kurve durch den engen Eingang, um dann perfekt in der schmalen Fahrrinne zwischen den rundgeschliffenen Felsen auf Spur zu bleiben. Wir stehen wieder auf dem nature walk, bei 7 Grad schön eingepackt in den warmen Expeditionsparka und stauen erneut über diese faszinierende Natur. Langsam und ruhig gleitet unser Schiff durch glasklares Wasser, in dem sich ein unwirkliches Grün der bemoosten Felsen und feine weiße Wasserfallströme auf schwarzem Fels spiegeln. Wieder mal ein grandioses Erlebnis auf dieser ach so "schrecklichen" Reise. Am Ende des kurzen Fjords muss das Schiff ein spektakuläres Wendemanöver vollziehen, was kein leichtes Unterfangen ist, aber alles geht gut. Und wir haben das Glück, zwei Seeadler beobachten zu können. Diese größten hier heimischen Greifvögel mit einer Flügelspannweite bis zu zweieinhalb Metern können bis zu vierzig Jahre alt werden.

Pünklich zur Mittagszeit liegen wir längsseits im Hafen von Svolvaer. Wer keinen Ausflug gebucht hat, hat die Möglichkeit mit einem kostenlosen Shuttle in die 1,5 km entfernte Stadt zu fahren. Das Geburtstagskind und ich aber gehen aber auf Wanderausflug, zusammen mit Reiseleiterin Luna, einer Brasilianerin, die nun hier lebt und unserem Lektor Christian Rommel sowie 15 weiteren Passagieren. Es ist bewölkt, aber trocken. Der Regen setzt dann ein, als wir gerade nach 45 Minuten Busfahrt aussteigen und die kleine Gimoya-Kirche anschauen wollen. Unser Wanderung auf den 367 Meter hohen Bergrücken des Hoven auf der Insel Gimsoya

startet am nördlichsten Golfplatz der Welt. Es ist kein leichtes Unterfangen, zwar regnet es nicht mehr, aber der Weg ist steil, sumpfig und sehr rutschig. Der eine oder andere kommt an seine Grenzen und geht zum Bus zurück. Andreas und ich kommen gut klar und erreichen nach knapp 2 Stunden Aufstieg den Gipfel. Wir erleben ein fantastisches 360-Grad-Panorama über die Bergwelt der Lofoten und erspähen traumhafte Sandstrände, die an die Karibik erinnern. Wow, das hat sich wirklich gelohnt! 

Zu Andreas' Ehrentag speisen wir heute erneut im Spezialitätenrestaurant Hamptons. Der Tisch ist schön dekoriert und zum Aperitiv gibt es einen Glas Champagner aufs Haus. Wir lassen uns unser Menü mit u.a. Krebsfleisch-Tarte mit grünem Spargel,  American Lobster mit Couscous sowie New York Cheesecake schmecken und verarbeiten dabei unsere heute gemachten Eindrücke. 

Fotogalerie