Khasab

Als wir aufwachen, fährt die Mein Schiff 6 gerade in den Hafen von Khasab ein. Die kleine Stadt liegt im Oman an der Spitze der Halbinsel Musandam und direkt an der Straße von Hormus. Die Halbinsel Musandam ist eine Exklave des Sultanat Oman und durch das Staatsgebiet der Vereinigten Arabischen Emirate vom Rest des Landes getrennt. Was man im Hafen von Khasab auch immer wieder - so auch heute - beobachten kann, sind Iranische Schmuggler. Zwischen Sonnenunter- und Sonnenaufgang pendeln sie mit ihren kleinen Booten mit Außenbordmotor zwischen Khasab und der iranischen Küste. Sie kommen über Nacht und bringen auf ihren kleinen, offenen Booten Schafe und Ziegen in den Oman, die hier wie in vielen muslimischen Ländern, ganz oben auf dem Speiseplan stehen. Im Morgengrauen fahren sie beladen mit (amerikanischen) Zigaretten zurück in den Iran. Man glaubt es nicht, wenn man es nicht mit eigenen Augen gesehen hat.

Nach unserem letzten Besuch vor 5 Jahren haben wir erneut eine Dhow-Tour bei Musandam Sea Adventure gebucht und werden pünktlich um 09.30 Uhr am Hafen von Emar, der auch Geschäftsführer der Agentur ist, abgeholt und zum Holzboot auf der gegenüberliegenden Hafenseite gebracht. Wir sind insgesamt 7 Personen - alle Gäste der Mein Schiff 6 - eine kleine angenehme Gruppengröße. Zusammen geht es hinaus in den 16 km langen Fjord Khor Sham, links und rechts hohe schroffe Berge. Nicht umsonst heißt das Gebiet hier auch "Norway of Arabia" - man fühlt sich schon ein wenig nach Norwegen versetzt. Emar versorgt uns mit Wasser, osmanischen Tee mit Kardamon, auch Obst gibt es. Wir sinken in die mit gemütlichen Kissen ausgestatteten Holzbänke und genießen die Ruhe und den Ausblick. Und dann sehen wir sie: Delfine! Ganz nah am Boot, sie schwimmen mit auf der Welle. Toll, da haben wir ja heute wirklich Glück, sie zeigen sich nicht immer. Emir gibt uns derweil Infos zu den 5 kleinen Dörfern im Fjord, die teilweise über den Landweg gar nicht zu erreichen sind. Sogar die Kinder fahren mit dem Boot zur Schule in Khasab und kehren erst am Wochenende wieder in die Dörfer zurück. In einer Bucht mit dem Namen Telegraph Island ankern wir für einen kurzen Badestopp. Das Wasser ist angenehm warm und wir sehen viele bunte Fische und in der Ferne sogar wieder Delfine. Zurück an Land, endet der Ausflug mit einer kurzen Führung durch das Khasab Castle, das im 17. Jahrhundert von den Portugiesen errichtet wurde. Im Inneren befindet sich ein Museum, wo wir erfahren, wie die Omanis zu dieser Zeit gelebt haben.

Abends sind wir zu Gast im Hanami-Restaurant by Tim Raue im Heck des Schiffes. Hier genießen wir ein 5-Gänge-Menü, Tim selber erklärt vor jedem Gang die Geschichte zur Entstehung dazu. Die Gerichte sind allesamt lecker, am besten gefallen hat mir davon die in Tempura gebackene Wasabi-Garnele mit Puffreis, der Lachs-Sashimi mit Ingwer und Kumquats auf Süßkartoffelpüree und der Schokokuchen mit  thailändischen  Kaffee-Eis. Genial und den Preis absolut wert!

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