Singapore

Erst  um 19.00 Uhr legt die Mein Schiff 1 ab,  und unserer einziger Termin heute ist die für alle Gäste verpflichtende Seenotreetungsübung um 18.15 Uhr.  

Wir möchten heute viel von der Stadt sehen, deshalb sind wir bereits um 08.30 Uhr startbereit. Es ist schon warm, über 30 Grad sind vorhergesagt, dazu Sonne, Wolken und auch mal ein Schauer.  Wir lernen: das Wetter ist hier eigentlich immer gleich, Temperaturen nachts um die 25 Grad, am Tage 30 - 35 Grad, sehr hohe Luftfeuchtigkeit mit um die 80%. Genügend Wasser und ein Handtuch werden die nächsten 2 Wochen immer in den Rucksack gehören.  Erstaunlicherweise macht mir das alles nichts aus, bei dem Klima war ich mir ja nicht so sicher. Aber alles gut.

 

Zunächst wollen wir nach Chinatown. Das traditionelle Wohnviertel der chinesischen Einwanderer liegt südlich des Singapore River im Schatten der Wolkenkratzer des Central Business District. Dorthin gehts am schnellsten mit der Metro. Da wir auch einiges zu Fuß erkunden wollen, lohnt sich der Singapore Pass nicht, wir lösen daher Einzeltickets. Das ist in jeder  Metro Station am Automaten ganz einfach möglich. Man wählt aus dem Plan die Endstation der Fahrt aus und wieviele Tickets man benötigt. Achtung: der Automat nimmt nur bis 2 SGD-Scheine, ggfs. an der Info in der Station größere Scheine wechseln! 

Für das Ticket nach Chinatown zahlen wir pro Person 1,60 SGD. Die Ticket müssen beim Betreten und beim Verlassen der Station vor einen Scanner gehalten werden.  Zur Metro lässt sich folgendes sagen: Man muss genau drauf achten, in welche Richtung die Züge fahren und von welcher Platform, das kann sich ändern und die Liniennummern ändern sich auch mit der Richtung.

 Um nach Chinatown zu kommen, fahren wir zunächst von Marina South Pier nach Marina Bay, steigen da um bis Bayfront und von dort bis zur Station Chinatown. 

Hier kommen wir direkt in die Pagoda Street, eine nette kleine Fußgängerzone mit den für Chinatown wie für Singapore typischen Shophouses - im chinesischen Barock errichtete zweistöckige Gebäude mit einem Ladengeschäft im Erd- sowie Wohnräumen im Untergeschoss. Ein bunter Mix aus Restaurants, Geschäften und als Straßenschmuck über unseren Köpfen rote kleine Lampions. 

In der South Bridge besuchen wir den Sri Mariamman Temple. Das wunderschöne Eingangstor des ältesten Hindu-Tempels der Stadt ist über und über mit bunten Skulpturen der hinduistischen Mythologie bedeckt. Der Tempel darf nur ohne Schuhe und mit entsprechender Kleidung betreten werden. Ich bin darauf vorbereitet und lege mir mein großes Tuch um, damit auch die Arme bedeckt sind. 

Auf unserem Rundgang durch das Viertel lassen wir uns durch die Gassen treiben und stehen als nächstes vor dem Thian Hock Keng Temple. Der älteste chinesische Tempel ist auch einer der eindrucksvollsten: Die Drachen auf dem Dach symbolisieren das Zusammenspiel der Kräfte Ying und Yang. Die Löwen am Eingang und die aufgemalten Türwächter verwehren bösen Geistern den Zutritt.

 

Zur Mittagszeit verschlägt es uns nach Little India; diese Viertel nördlich des Stadtzentrums gilt als traditionsreichste, bunteste und quirligste von Singapore. Und das stimmt! Beiderseits der Serangoon Road locken Garküchen, Restaurants, kleine Geschäfte und Händler bieten Waren aller Art an, ein munteres Treiben. Und eben in dieser Serangoon Road befindet sich auch das indische Restarant "The Banana Leaf Apolo", dessen Besonderheit es ist, das Essen direkt auf einem Bananenblatt zu servieren. Man bestellt und kurze Zeit später steht der Kellner vor einem und serviert direkt aus den verschiedenen Töpfen das Essen auf das Bananenblatt. Für mich gab es Hühnchen mit Reise und Gemüse, sehr lecker. Allerdings: im gesamten Restaurant war es sehr kalt aufgrund der Klimaanlage und aus allen Ecken pusteten Ventilatoren, so dass wir auch nicht länger als notwendig dort aufgehalten haben. 

Die nächste Sehenswürdigkeit wartet auch schon: Das bekannteste Hotel der Stadt: das Raffles Hotel an der Beach Road. Wie kein zweites Gebäude der Stadt verkörpert der Prachtbau die untergegangene Kolonialzeit. Es entwickelte sich schnell zum ersten Haus am Platz, Charlie Chaplin oder Ava Gardner logierten hier. Nachdem er renoviert wurde, erstrahlt der Prachtbau nun in seinem alten Glanze. Wir schlendern ein wenig durch den Garten und das Innere der Gebäude, um dann der berühmten Long Bar mit ihrer 13 m langen Theke einen Besuch abzustatten. Hier wurde Anfang des 20.Jh. der berühmte Cocktail Singapur Sling vom Barmann Ngiam Tong Boon kreiert. Wir  haben Glück und bekommen auch noch einen Tisch.  Und dann steht er vor uns: der Singapur Sling, ja das hier  hat schon was, man spürt schon irgendwie das Flair der Kolonialzeit. Auf den Tischen stehen Erdnüsse in kleinen Säcken, die Schalen wirf man  nach alter Tradition einfach auf den Boden.  Von Singapur Sling sind wir jedoch enttäuscht, der zu Hause schmeckte wirklich besser. Als die Rechnung kommt, muss ich schlucken, denn zu den 2 x 31 GSD kommen noch 10% Gebühr und 6 % Steuern dazu, so dass wir am Ende ca. 48 Euro (für 2 Cocktails!!!) bezahlt haben! 

Bevor wir in mit der Metro wieder Richtung Schiff fahren, schauen wir uns noch bei Marina Center/Suntec City vorbei. In diesem Bereich liegen 3 große Einkaufszentren, vier Luxushotels, ein Messezentrum und die hoch aufragenden Bürogebäude des Suntec Towers. Und mittendrin: der angeblich weltweit größte Brunnen, der Fountain of Wealth. Leider sprudelt er nicht, als wir da sind. 

Zurück an Bord der Mein Schiff 1 werden unsere Reisepässe einbehalten. Für die nächsten Häfen reicht unsere Bordkarte als Ausweis, erst wenn wir nächste Woche hier wieder in Singapore ankommen, kriegen wir sie wieder. 

Nach der Seenotrettungsübung legen wir wie geplant gegen 19.00 Uhr in Richtung Thailand zu den Klängen der neuen Auslaufmusik ab. Die Reise hat nun endgültig begonnen - und das Abendessen im Atlantik ist wieder einmal super lecker!  Wir bummeln danach Richtung Außenalsterbar, um bei den warmen Temperaturen draußen noch einen Absacker zu trinken. Doch stattdessen gibt es warmen Regen von oben - und unseren Wein genießen wir dann im Innenbereich.

Morgen können wir ausschlafen - es ist Schiffstag. Zudem bekommen wir 1 Stunde Schlaf geschenkt, denn für unser nächstes Ziel Koh Samui/Thailand müssen wir die Uhren zurückstellen.

Ihr könnt mir auch "nachreisen", denn für CRUVIDU habe ich den Ausflug auf eigene Faust beschrieben. Bitte diesen Link anklicken: https://www.cruvidu.de/landausfluege-auf-eigene-faust, und dann auf der linken Seite bei Abenteurer Anja und bei Stadt Singapur auswählen.

Viel Spaß!

Fotos vom Tag in Singapore