Ajaccio / Korsika

Also, auf Korsika schon bin ich ja schon vor Jahren gewesen, ein Besuch der 65.000 Einwohner-Hauptstadt Ajaccio ("Adschakzio") im Südwesten der Insel war allerdings nicht dabei. 

Zu Ajaccio fällt einem gleich Napoleon Bonaparte, berühmtester Sohn der Stadt und 1769 hier geboren, ein. 

Mehrere Statuen, Denkmäler etc. von ihm wird man in der Stadt wiederfinden. Das Schöne ist: vom Hafen "fällt" man fast in die Stadt, denn das Kreuzfahrtterminal ist nur wenige Gehminuten vom Stadtzentrum weg.

 

Gegen 07.30 Uhr werden wir durch das Festmachen am Gare Maritime auf Korsika geweckt. Hinter uns kommt die Costa Faszinosa, die tendert aber, weil es nur ein großes Pier an der Mole Croisiere gibt und da liegt die Mein Schiff 5. Für heute ist ein Sonne-Wolken-Mix bei bis zu 28 Grad angesagt. Bestes Wetter also, um Napoleons Geburtstadt zu Fuß zu erkunden.

In Ajaccio liegt man direkt in der Stadt. Gleich am Hafen und rechts abgebogen stehen wir auf dem Place Cesar Campinchi, wo es täglich außer Montags einen sehenswerten Markt mit einheimischen Produkten gibt. Wenn man wollte, könnte man hier ein zweites Frühstück einnehmen, denn die Stände bieten Käse, Wurst und andere heimische Delikatessen an. 

Man sagt, dass hier im Westen der Insel Frankreich mehr italienisches Flair herrscht und das stimmt. Palmen überall und in den Cafes draußen sitzen die Einheimischen und natürlich Touris, sind ja heute 2 große Kreuzfahrtschiffe  hier. Zudem strahlt bereits die Sonne vom blauen Himmel. 

Über den Place Foche mit der Statue von Napoleon mit kleinen Brunnen und flankiert von 4 Löwen kommen wir zum Place de Gaulle. Hier steht schon wieder Napoleon, diesmal mit seinen Brüdern. 

Wir statten der Kathedrale einen kleinen Besuch ab (sehr düster innen!), dann geht's durch kleine niedliche Gassen mit noch geschlossenen Restaurants zum unscheinbaren Geburtshaus von Napoleon.  In den Räumen an der Place Letizia im Herzen der Altstadt kann man Einrichtungsgegenstände und Möbel verschiedener Epochen bewundern sowie Familienporträts und den Stammbaum der Familie Bonaparte studieren. Vor dem Museum eine Warteschlange, wer nicht vorab gebucht hat, muss mit 2 Stunden Wartezeit rechnen. Über die Citadelle mit der Statue von Pascal Paoli schlendern wir zurück zum Place de Gaulle. Von hier fährt nämlich der Bus Nr. 5 bis Parata, an der Strecke liegen viele kleine Strände, teils sandig, teils auch mit Restauration und von der Endhaltestelle soll man einen guten Blick auf die Iles Sanguaires, die Blutinseln haben. Der Name leitet sich vermutlich von der zusätzlichen Rotfärbung des Gesteins im Abendrot ab, das die Inseln wie Blutstropfen im Meer aussehen lässt. Die Strecke dorthin kostet übrigens pro Person 1 Euro. Busfahren in Frankreich ist wirklich nicht teuer! Der Bus ist anfangs mehr als voll, aber nach der Hälfte der Strecke haben wir einen Sitzplatz. Aufgrund der diesigen Sicht und der großen Menschenmasse, die an der Endhaltestelle steht, beschließen wir, gleich wieder zurückzufahren. Der Busfahrer will für die Rückfahrt von uns übrigens nicht nochmal 1 Euro!

 

Wir steigen am Trottel Beach aus, denn von hier ist es nur ein kleines Stück hoch bis zum Napoleon-Denkmal am Place d'Austerlitz. Das hatte ich mir allerdings imposanter vorgestellt, auch der Platz vor dem Denkmal ist wie leergefegt, keine Souvenirstände o.ä. Von hier aus bummeln wir weiter zur Hauptflaniermeile der Stadt, die Rue du Cardinal Fesch, in der auch das Palais Fesch liegt. Heute ist aber Dienstag  und das Museum daher zu. Nach 3,5 Stunden Sightseeing sind wir wieder zurück auf "unserem" Schiff. Den Nachmittag verbringen wir relaxt mit Lesen, Sauna etc. Ich gehe noch 30 Minuten auf den Crosstrainer und habe dabei einen schönen Blick auf den Hafen von Ajaccio. So  macht Sport Spaß!

Unser Abendessen genießen wir in der X-Lounge. Ja, das ist neu auf diesem Schiff, denn seit einiger Zeit kann man hier auch abends nach 19.00 Uhr noch sitzen. Eine Tischreservierung ist jedoch unbedingt ratsam, das Essen ist inklusive, die Getränke zahlt man extra.

Vorspeise, Zwischengang und Dessert kann man sich am Buffet nehmen, das Hauptgericht wählt man aus 4 Speisen aus; dieses wird am Tisch serviert. Dabei handelt es sich um einen Hauptspeisenauswahl aus den 3 Atlantik-Restaurants (Klassik, Mediterran, Brasserie).

Die Atmosphäre ist schön ruhig hier, man hat seinen Tisch und  das Essen ist superlecker. Auch der Wein ist klasse und nicht überteuert. 

Ich habe übrigens seit  heute ein neues Lieblingsgetränk: Champagner rosé, der ist hier in der X-Lounge ja bis 19.00 Uhr inklusive und schmeckt mir einfach als Aperitiv vor dem Abendessen. Eigentlich mag ich keinen Champagner, aber der Rosé, der hat es mir angetan und vertragen tue ich ihn auch. Und nicht ganz unwichtig: An den anderen Bars auf dem Schiff ist er aufpreispflichtig. 

Nach dem wundervollen Essen zieht es uns gleich wieder zurück auf unsere Kabine, der Wecker ist nämlich schon eingestellt für 05.30 Uhr - morgen wartet die Hauptstadt Italiens auf uns!

Bildergalerie Ajaccio