Danzig

Bereits um 06.30 Uhr sind wir fest am Francuskie Pier im Industriehafen von Gydina. Wir wollen - natürlich in Eigenregie - in die 30 km entfernte pommersche Hauptstadt Danzig. Deshalb verlassen wir bereits um 08.15 Uhr die Mein Schiff 6, halten an der Pier noch ein kurzen Small Talk mit dem Kapitän und dann geht in einem halbstündigen Fußmarsch zum Bahnhof von Gydina (Gydina-Glowna). Am Ticketautomaten kaufen wir für jeweils 20 Zloty (ca. 5 Euro, mit Karte bezahlbar) ein Tagesticket. Kurze Zeit später sind wir auch schon drin in der S-Bahn SKM nach Danzig und dann 35 Minuten später am Hauptbahnhof Danzig (Gydanks-Glowny). Das Wetter ist angenehm, ein Sonne-Wolken-Mix bei 15 Grad, über den Tag sollen es sogar bis 20 Grad werden.  

Zusammen mit Tanja und Dirk, die wir im Zug kennengelernt haben, verschaffen wir uns zunächst vom Rathausturm (12 Zloty Eintritt, 400 Stufen)  in der Langgasse in der Nähe des Langen Marktes einen ersten Blick von oben auf die Stadt an der Motlawa mit ihren 3 großen Kirchen und den schönen prachtvollen Herrschaftshäusern. Wieder unten geht es vorbei am Neptunbrunnen aus dem 17. Jahrhundert und durch das Grüne Tor über die Brücke auf die andere Seite der Uferpromenade. Wir bummeln vorbei an neu entstandenen Cafes, Restaurants und Hotels und haben immer einen schönen Blick auf das andere Ufer mit dem Krantor, dem Wahrzeichen Danzigs. Die Straßen füllen sich immer mit Touristengruppen, es ist ganz schön was los hier. Auch daran muss man sich erst wieder gewöhnen, an Menschenmenge und das damit verbundene Gewusel. Wir machen einen kleinen Abstecher in die berühmte Frauengasse mit ihren Bernsteinläden, schauen uns die Barockkirche St. Marien von innen an und flanieren an am Fluss weiter bis zum Museum der 2. Weltkrieges mit seiner interessanten Kubusform. 

Nach 7 km Sightseeing in Danzig beschließen wir, auf dem Rückweg im Ostseebad Sopot auszusteigen. Der berühmte Kurort liegt auf halben Weg zwischen Danzig und Gydina. Vom Bahnhof in Sopot geht es durch die quirlige Fußgängerzone direkt bis zur historischen Seebrücke aus den 1820er Jahren. Um auf den mit über 511 Metern längsten Holzsteg in Europa zu kommen, zahlen wir 9 Zloty pro Person Eintritt, der sich aber wirklich lohnt. Wir haben einen schönen Blick auf die Sandstrände, das luxuriöse Grand Hotel und die historischen Häuser der Kurortes einerseits und stehen dazu mitten in der welligen Ostsee. 

Nach insgesamt mehr als 26.000 Schritten auf der Fitnessuhr und 16 gelaufenen Kilometern sind wir gegen 15.45 Uhr wieder zurück an Bord unseres Lieblingsschiffes. Unser Ausflug auf eigene Faust hat uns pro Person übrigens nur umgerechnet 10 Euro (Bahnfahrt und Eintritt) gekostet. Unsere verlorengegangene Energie tanken wir beim Abendessen im Atlantik Mediterran bei rosa gebratenen Kalbsrückenscheiben mit gegrilltem Gemüse sowie einem sehr leckerem Red Snapper wieder auf. Nun liegen 215 Seemeilen vor dem Bug, bis wir morgen dann Visby auf Gotland erreichen. 

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