Malaga

Beim Aufwachen um 06.30 Uhr macht die Mein Schiff 2 gerade an der Pier von Malaga, der größten Stadt an der Costa del Sol, fest. Der Wind ist zwar noch spürbar, aber angesichts der vorausgesagten sommerlichen Temperaturen von 28 Grad sicherlich auch kein Nachteil. Perfektes Badewetter - der Stadtstrand von Malaga ist nicht weit entfernt und bereits von Deck gut sichtbar. Für uns steht jedoch eine ganz andere Aktivität auf dem Programm: Wandern auf dem bis vor einigen Jahren noch gefährlichsten Wanderweg der Welt, dem Caminito del Rey

Ausgestattet mit einem Lunchpaket fahren wir im Bus - begleitet von Reiseleiter Juan - zum nördlichen Eingang des "Königpfades"  in Ardales in der Gegend des Stausees Conde de Guadalhorce. Auf dem 50 km langen Weg bekommen wir einen ersten Eindruck vom hügeligen, aber sehr grünen Hinterland der Gegend um Malaga mit Mandel-, Oliven- und Orangenbäumen.

Vor Ort angekommen, gelangen wir durch einen Fußgängertunnel zum Kontrollhäuschen und damit zum offiziellen Eingang des Caminito del Rey. Dort bekommt jeder den obligatorischen Helm für die Wanderung, zudem werden wir darauf aufmerksam gemacht, dass momentan Maskenpflicht auf dem ganzen Weg herrscht.

Und dann geht es hinein in die Gaitanejo-Schlucht, die erste von mehreren Schluchten. In 100 Metern Höhe laufen wir über Treppen und Stegen entlang der steilen Wände mit einer atemberaubenden Aussicht auf das Wasser tief unter uns. Ich hatte ja ein bisschen Angst, denn mit der Höhe habe ich es nicht so, aber das ist alles weg angesichts dieser Natur. Die Holzstege sind sicher befestigt, man kann auch nicht bis unten durchschauen, ich fühle mich hier sicher und kann diese Landschaft total genießen. Es sind zwar gefühlt echt viele Menschen unterwegs, aber nirgend staut sich die Menge. Auch gibt es keinen Gegenverkehr, denn der Wanderweg ist nur in einer Richtung begehbar. Weiter geht's es durch die als Tajo de las Palomas bekannte Schlucht und das Hoyo-Tal mit seinen üppigen Wäldern, wo wir kurz Pause machen. In der sich anschließenden Gaitanes-Schlucht traue ich mich auf einen Glasbalkon, der über den Steg hinausragt, nur ganz kurz, und kriege Gänsehaut bei dem Gedanken, wo ich hier gerade stehe. Und muss auch schlucken, als ich die Überreste des alten Weges unter mir sehe! Ganz am Ende des 4,5 km langen Wanderweges wartet dann noch eine Hängebrücke, die überquert werden muss. Obwohl die Brücke ein wenig wacklig ist und der man durch den Boden sehen kann, macht mir das heute gar nichts aus - wahrscheinlich ist das Adrenalin im Körper angesichts dieser tollen Eindrücke schuld. Nach der Helmabgabe am Ausgang laufen wir noch knapp 2 km zu unserem Bus, der am Südeingang auf uns wartet.

Gegen 14.30 Uhr sind wir wieder zurück an Bord unseres Wohfühlschiffes und verarbeiten beim Sonnen auf dem Balkon unsere Eindrücke. Am frühen Abend haben wir noch einen Termin in der Arena, nein nicht zum Sporteln, sondern zum Antigen-Schnelltest. Der ist für Durchfahrer kostenlos, aber verpflichtend, gleichzeitig müssen wir auch einen Gesundheitsfragebogen ausgefüllt abgeben. Auch ich muss als Geimpfte diesen Test machen, wenn ich weiter mitfahren möchte. Das ist aber alles sehr schnell und unkompliziert erledigt, danach stoßen wir auf mit einem Aperol Spritz in der Außenalsterbar auf diesen tollen Tag an. Im Atlantik Meditteran wähle ich heute aus der Abendkarte das Rote Beete Carpaccio, Fusili mit Tomatensauce sowie das Viktoriabarschfilet mit Ratatouille und Zitronen-Kartoffeln. Wie immer ist Essen und Service durch Mukarim und Nur Vita top! 

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