Korfu-Stadt / Korfu

Gegen 08.00 Uhr erreichen wir den Hafen von Korfu und kurze Zeit später sind die Leinen fest. In Corona-Zeiten sind wir heute das einzige Kreuzfahrtschiff hier, normalerweise liegen hier viele Schiffe, sowohl an der Pier und oft noch auf Reede. Ich kenne Korfu zwar schon von vorherigen Besuchen, aber deshalb an Bord zu bleiben, kommt nicht in Frage.

Bei bestem Sommerwetter startet unser gebuchter E-Bike-Ausflug um 09.00 Uhr. Mit dabei in unserer Gruppe ist auch Jürgen und nach kurzer Einweisung in die Bedienung des E-Bikes sowie deutlicher  Erklärung der für die Landausflüge geltenden Regeln geht es mit Guide Philipp aus Kärnten und weiteren 15 Kreuzfahrern aus dem Hafen hinaus in das westliche Hinterland von Korfu. Über mehrere Anstiege, die wir mit dem E-Bike problemlos meistern, haben wir immer wieder schöne Aussichten auf das blaue Meer und die Küste. Vorbei an den für Korfu typischen Wäldern aus Olivenbäumen und kleinen Dörfern erreichen wir den nördlich von Korfu-Stadt gelegenen Touristenort Gouvia. Einige Hotels haben offen, und in den Tavernen ist auch etwas Betrieb. Im Vorbeifahren wird uns immer mal wieder zugewunken und man merkt deutlich, dass sich die Einwohner über jeden Tourist - und sei es auch nur ein Kreuzfahrer auf dem Fahrrad - sehr freuen. An der auf einer kleinen Halbinsel liegenden Kirche Ipapandi direkt im Golf von Gouvia (s. Bild) gibt es die erste kleine Pause. Von hier genießen wir eine herrliche Aussicht auf die Meeresbucht und die Ortschaft. Tatsächlich waren wir erst vor 15 Monaten hier, als wir mit Bekannten - und ebenfalls mit der Mein Schiff 6 - Korfu während der Adria-Tour besucht haben. So leer wie heute war es da nicht….

Nicht ganz 10 km weiter erreichen wir einen wunderschönen Strandabschnitt, den Dassia Beach. Auch hier ist nicht sehr viel los, die Hotelanlage direkt am Strand hat noch geschlossen, ohne Probleme können wir alle am Strand gut Abstand halten. Während unserer einstündige Mittagspause können wir baden; im geöffneten Beachclub dürfen wir die Toiletten benutzen und etwas zu Trinken oder kaufen. Philipp und die Guides der anderen Bike-Gruppen, die auch hier ihre Mittagspause verbringen, achten derweil auf die Räder und dass sich keiner von der Gruppe weiter entfernt. Der Strand ist wirklich ein wunderschöner Ort, das Wasser warm und sehr klar. In der Bucht ankert noch eine größere Yacht und im Beachclub ist ein wenig Betrieb - das war`s. Ruhe und Entspannung pur!

Auf dem Rückweg zum Schiff halten wir für einen Foto-Stopp an der alten Festung von Korfu-Stadt und nach 38 Kilometer sind wir am frühen Nachmittag wieder zurück an Bord. Ein rundum gelungener und gut organisierter Bike-Ausflug, der sehr viel Spaß gemacht hat! Auch mit dem Wetter hatten wir Glück gehabt, denn später gibt es die ersten Regenschauer.

Die sind aber gegen 19 Uhr schon wieder vorbei, somit können wir das letzte Auslaufen dieser Reise an Deck verfolgen. Noch einmal die “Große Freiheit” hören - wer weiß, wann wir sie das nächste Mal auf einem Schiff erleben. Nun liegen zwei Tage auf See vor uns, bis unsere Reise in Heraklion wieder zu Ende geht. Die erste Nacht allerdings werden wir uns nicht zu weit von Korfu entfernen, sondern im Schutz der Insel “liegen” bleiben. Über Griechenland hat sich nämlich ein Tropensturm, ein sog. “Medicane” festgesetzt, der ergiebigen Regen und Windgeschwindigkeiten von mehr als 100 km pro Stunde mit sich bringt. Unser Weg nach Heraklion ist somit gerade ein wenig “gesperrt” und daher hat Kapitän Böttger beschlossen, die Nacht hier in ruhigem Gewässer am Rande des Sturmzentrums zu verbringen und somit dem Auge des Medicanes auszuweichen. 

Aber weder beim Abendessen im Atlantik Mediterran, wo wir uns köstliche in Knoblauch marinierte Schwertfisch-Medaillions mit Tomaten-Basilikum-Sauce auf Auberginen schmecken lassen, noch beim Aperol Spritz mit Jürgen in der LUMAS-Bar merken wir größere Wellenbewegungen. Nur der Wind hat wieder aufgefrischt und es regnet….

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