Tanger, die marokkanische Hafenstadt an der Straße von Gibraltar, empfängt uns mit vielen Wolken statt mit Sonnenschein. Für uns geht es schon früh von Bord, denn außerhalb des Hafengeländes wartet pünktlich um 08.00 Uhr unser Englisch sprechender Guide Hichiam mit Fahrer Mohammed auf uns, um Andreas und mir in den nächsten 5 Stunden die Umgebung und natürlich auch Tanger zu zeigen. Im Vorfeld haben wir bereits abgesprochen, was wir sehen möchten und so fahren wir durch das neuere Stadtviertel mit vielen Geschäften hinaus zum 10 km entfernt gelegenen und 1860 erbauten Leuchtturm vom Kap Spartel, der auf einer Klippe steht. Wir haben hier einen faszinierenden Blick auf das Meer, wo Atlantischer Ozean und Mittelmeer teilweise in unterschiedlichen Farben aufeinanderstoßen. Noch vor den ersten Reisebussen sind wir schon wieder weg und fahren vorbei am Strand Achakar mit seinem hellen Sand. Da es mittlerweile regnet, badet und sonnt sich kein Mensch dort und auch wir fahren weiter. Wir bewundern die riesigen Paläste und Wohnsitze der Königsfamilie von Saudi-Arabien und Marokko und erreichen nach einer knappen Stunde Fahrzeit die Künstlerstadt Asilah.
Hichiam führt uns durch die 35.000 Einwohnerstadt, die für ihre viele Wandmalereien und den hübschen Gassen bekannt ist. Da in der muslimischen Welt der heutige Freitag gleichbedeutend mit unserem Sonntag ist, ist nicht sehr viel los, zudem bewegen wir uns abseits der Touristenmassen. Der Künstlerort ist wirklich sehr hübsch, aber man kann sich im Labyrinth der vielen kleinen (Sack-)Gassen ohne Guide auch verlaufen. Wohlbehalten kommen wir aber nach 1 Stunde Spaziergang durch die Medina durch das Stadttor Bab Al Kasbah wieder aus den Gassenwirrwar hinaus und treten den Rückweg nach Tanger an.
Dort angekommen, schlendern wir durch die sehenswerte Kasbah von Tanger, die sich auf dem höchsten Punkt der Stadt befindet. Kasbah ist in der ursprünglichen Bedeutung die arabische Bezeichnung für eine innerhalb oder außerhalb von Städten gelegene Festung. Es macht Spaß, durch die diese alte befestigte Anlage mit Palästen zu gehen, es herrscht eine richtig entspannte und ruhige Atmosphäre. Von einer Terrasse haben wir zudem einen schönen Blick auf die umliegenden Stadtviertel und das Mittelmeer.
Unser Spaziergang führt uns weiter durch die geschäftsträchtige Medina rund um den Petit Socco mit seinen Märkten, Handwerksbetrieben, Geschäften und zahlreichen Cafés. Hier ist heute ganz schön was los! Auch auf dem Souk, dem lokalen Markt mit seinen engen Gassen, ist sehr viel Trubel und so schauen wir nur kurz, was das Angebot an Fisch, Fleisch, Obst und Gemüse so hergibt.
Durch das prächtige Tor Bab Al Bahr aus dem 15. Jahrhundert gehen wir hinaus aus der Stadt. Es wird auch als „Tor des Meeres“ bezeichnet, da es die Straße von Gibraltar überblickt. Unser Fahrer wartet am Ende des Platzes und fährt uns zum Hafeneingang, wo unser sehr interessanter Ausflug durch Tanger und Umgebung endet.
Abends genießen wir auf Einladung von Tuicruises mit anderen Stammgästen ein sehr vorzügliches 4-Gänge-Menü mit passender Weinbegleitung im Suitenrestaurant X-View. Wir plaudern nett mit anderen Gästen und tauschen uns mit den Verantwortlichen der Landseite von Tuicruises aus. Vor dem Schlafengehen werden noch schnell die Uhren wieder 1 Stunde vorgestellt, damit wir in Gibraltar die "richtige" Zeit haben.