Trotz der nötigen Bettschwere ist die Nacht schon nach weniger als 6 Stunden zu Ende. Schlafen geht nicht mehr und so entschließen wir uns spontan für einen morgendlichen Spaziergang durch die noch ruhige City. Über die lange Granville Street mit ihren unzähligen Geschäften biegen wir ab in die Davie Street im schicken Stadtteil Yaletown, der sich mit seinen Boutiquen, Restaurants und Galerien bis an den False Creek erstreckt. Vorbei an Loftwohnungen und vielen Grünflächen führt uns unsere Runde wieder zurück nach Downtown Vancouver. Nach guten 2 Stunden und 6,5 km Fußmarsch haben wir uns das Frühstück im Hotel redlich verdient!
Vancouver kann man auch gut mit dem Rad entdecken und so geht es nach dem Frühstück dann zum Radverleih in der Hornby Street, wo wir uns E-Bikes für den Tag ausleihen. Direkt auf dem Seawall, der Uferpromenade, rollen wir vorbei am Canada Place und Coal Harbor hinüber zum Stanley Park. Von diesem auf einer Halbinsel gelegenen, größten Stadtparks Kanadas haben wir einen schönen Blick auf die Skyline der Stadt (s. Bild). Von der 9 km langen Radstrecke, die einmal um die Halbinsel herumführt, fahren wir auch kurz in den weitläufigen und schön angelegten Park hinein, vorbei an Totenpfählen, kleinen Seen und dem bekannten Vancouver Aquarium.
Weiter geht es auf dem Rundkurs vorbei an den beiden Stränden English Bay Beach und Sunset Beach, dann wechseln wir die Uferseite über die Burrad Street Bridge, einer Stahlbrücke aus den 1930ern im Art-déco-Stil, die auf 4 hohen Stützpfeilern steht und schon einen Blick auf die Docks der kleinen Halbinsel Granville Island bietet. Früher war dieses ein reines Industriegebiet, heute befinden sich hier jede Menge Cafés und Restaurants, Kunsthandwerker, Flohmärkte und eine weitläufige Markthalle. Wir stellen die Räder ab und genießen ein wenig das bunte Treiben vor Ort inklusive einen Bummel durch die Markthalle.
Nach einer kurzen Pause geht unsere Radtour weiter auf am gut ausgebauten Uferradweg am False Creek. Man hat immer wieder einen schönen Blick auf die Skyline mit Wolkenkratzern und auch das Fußballstadion ist gut zu erkennen. Vorbei an der mächtigen und sehr sehenswerten Kuppel des Scienic World - Hauptattraktion der Expo `86 (s. Bild) - geht es dann wieder hinein in die Straßen von Vancouver. Wir entdecken dabei unfreiwillig auch die nicht so schönen Ecken der Stadt, denn als wir in die East Hastings Street abbiegen, durchqueren wir von jetzt auf gleich das größte Drogenviertel Vancouvers!
Unsere 30 Kilometer lange Sightseeing-Tour endet am späten Nachmittag wieder am Fahrradladen. Wir haben viel gesehen und Radfahren ist in Vancouver echt eine gute Alternative, wenn man etwas in der Umgebung sehen und nicht alles zu Fuß bzw. mit dem öffentlichen Nahverkehr machen möchte. Nach einem kleinen Abendessen in einem libanesischen (Schnell-)Restaurant treffen wir uns zum Abschluss des letzten Tages unseres Vorprogramms erneut mit Matthias und unserer Reisegruppe auf ein (oder auch zwei) Bier im Lions Pub. Wir alle sind sehr gespannt auf morgen, denn dann geht`s endlich an Bord der MS Koningsdam von Holland America Line!