Einigermaßen ausgeschlafen und gut gesättigt durch das Frühstück im Hotel starten wir bei herrlichen Wetter in unseren ersten Tag in Vancouver. Für heute haben wir uns vorgenommen, die Sehenswürdigkeiten in der Umgebung zu besuchen, genauer gesagt den 1231 m hohen Berg Grouse Mountain und die Capilano Suspension Bridge. Beides liegt auf der anderen Seite der Stadt in den Bergen von North Vancouver und ist mit einem kostenlosen Busshuttle ab Canada Place erreichbar. Den Shuttle, den wir morgens um 09.00 Uhr gerade noch erreichen, hat als Ziel Grouse Mountain, somit ist das unser erster Anlaufpunkt, den wir nach einer halben Stunde Fahrzeit erreichen. Witzigerweise kommen wir auf dem Weg dorthin an der Suspension Bridge vorbei, aber ein Anhalten ist hier nicht vorgesehen. Dafür gibt es ja einen anderen kostenlosten Shuttlebus, der nur bis hierher und dann ab wieder zurück in die Stadt fährt.
Angekommen an der Talstation der Seilbahn lösen wir noch schnell an der Kasse die Tickets und kurze Zeit später sitzen wir schon in der Grouse Mountain Skyride, die uns hoch hinauf auf den Berg bringt. Vom Peak of Vancouver Lookout Grouse Mountain mit seinen bunten im kanadischen Stil gehaltenen Stühlen (s. Bild) haben wir einen tollen und angesichts des klaren Himmels auch weiten Ausblick auf City und das grüne Umland. Dann geht's auf Entdeckungstour, denn hier gibt es auch im Sommer einiges zu sehen. Holzfällershow und Greifvögel-Vorführungen lassen wir sein, denn uns zieht es zum Wildtierschutzgebiet und seinen Grizzlybären. Leider zeigt sich nur einer dieser Genossen, aber auch das ist schon ein gewaltiger Anblick! Wir spazieren durch das weitläufige Gebiet etwas höher auf den Berg und fahren mit dem Sessellift (im Eintritt inbegriffen) wieder zurück zum Ausgangspunkt. Die tolle Aussicht kann ich nicht ganz so genießen, ich bin froh, als ich auf dem Lift wieder aussteigen kann - man schwebt höher als gedacht durch die Natur - da komme ich an meine Grenzen!
Zurück an der Talstation der Seilbahn finden wir einen öffentlichen Bus, der auch an der Suspension Bridge hält. Eigentlich sollte die Fahrt pro Person 3,70 CAD kosten, aber der Busfahrer hat es eilig und so ist die Fahrt für uns - warum auch immer - umsonst.
An der Capilano Suspension Bridge ist schon ein wenig mehr los. Nachdem wir auch hier den Eintritt bezahlt haben, geht es in herrlicher Natur vorbei an einigen Totempfälen bis zum Einstieg der 137 m langen Hängebrücke, die in 70 m Höhe den Capilano River überquert. Die Brücke heben wir uns für später auf, denn unser Weg führt zunächst zum Cliffwalk Dieser schmal eingezäunte Steg - freitragend, wohlgemerkt! - führt entlang des Capilano Canyons. Über Treppen geht es rauf uns runter, immer unterbrochen von Aussichtspunkten, auf die man einen tiefen Blick in den Canyon hat. Und manches Teilstück hat einen Glasboden, auf dem man uneingeschränkt nach unten blicken kann. Der Blick ist toll, für mich aber auch nicht ohne! Der Gang über die schaukelige Brücke kurz danach macht mir fast gar nichts aus, man muss zwar auf das Gleichgewicht achten, denn es schaukelt schon sehr. Dennoch kann ich den Ausblick nach allen Seiten genießen. Drüben auf der anderen Seite erwartet uns dann Treetop Adventures. Bis zu 30 Metern über dem Waldboden wandeln wir hier über sieben kleinere Hängebrücken durch die Baumkronen mächtiger Douglas Fichten - ein Erlebnis (ohne Schaukeln) und einfach Natur pur.
Der kostenlose Shuttlebus bringt uns zurück zum Canada Place in Vancouver. Von hier ist es zu Fuß nicht weit in den Stadtteil Gastown und zur berühmten Steam Clock (s. Bild). Diese ist so besonders, weil sie mit Dampf betrieben wird. Alle Viertelstunde spielen ihre Pfeifen eine Melodie und Dampf wird ausgestoßen. Wir haben Glück und kommen gerade zur vollen Stunde an der Uhr vorbei, denn dann spielt sie immer eine längere Melodie und der Dampfausstoß ist noch sehenswerter. Auf dem Rückweg zum Hotel statten wir der in der Nähe liegenden Bäckerei Breka Bakery & Cafe (rund um die Uhr geöffnet!) einen Besuch ab. Das Anstehen in der Schlange lohnt sich, es geht schnell und Cappucchino und Kuchen sind extrem lecker und dabei nicht überteuert, das Café kann man sich definitiv merken!
Abends statten wir - zusammen mit Peter und Ines aus unserer Reisegruppe - erneut dem Restaurant von gestern Abend einen Besuch ab. Später treffen wir uns mit dem Rest unserer Gruppe und Matthias im Lions Pub unweit unseres Hotels. Für Andreas und mich gibt es das leckere dunkle Bier namens Hoyne Dark Matter, das einem später nach dem geselligen Austausch in der großen Runde über die Erlebnisse des heutigen Tages und die Planungen für die nächsten Tage ohne Probleme die nötige Bettschwere verleiht.