Juneau

Wieder ist für uns die Nacht um 05.00 Uhr aus unerfindlichen Gründen zu Ende und nach einem Cappucchino im Grand Dutch Cafe drehen wir auf dem Außendeck unsere Runden. Die Sonne scheint bereits vom Himmel und die Berge, die sich rechts und links erheben, sind teilweise ganz oben noch mit Schnee bedeckt. Nach einem Zwischenstopp am Anfang des Tracy Arm Fjords, um die Ausflügler einer Bootstour hinauszulassen, beginnt die schöne Einfahrt auf unseren ersten amerikanischen Hafen Juneau, den wir um die Mittagszeit erreichen. Allein sind wir nicht in Alaskas Hauptstadt, haben aber mit dem Alaska Steamship Pier einer der vorderen Liegeplätze bekommen. Neben uns liegt das Schwesternschiff von HAL, die Eurodam, und mit der Royal Princess und der Celebrity Edge sind noch weitere Kreuzfahrtschiffe im Hafen. Da unser individuell gebuchter Ausflug erst am Nachmittag beginnt, geht es für uns zu Fuß durch den hübschen (aber echt vollen!), kleinen Ort, der vom 1.164 Meter hohen Mount Roberts eingerahmt wird, und zwar bis zur Skulptur eines Wales am Ufer und wieder zurück.

Unser bei einem örtlichen Anbieter gebuchter Ausflug startet pünktlich und zunächst geht es mit dem Bus in den kleinen Ort Auke. Das Wetter ist richtig gut, sonnig und mit 11 Grad nicht so kalt, wie befürchtet. Dort im Hafen steigen wir um auf ein kleines Boot, und fahren in die Auke Bay auf Walsichtung. Immer mal wieder tauchen in der Ferne ein paar Tiere auf, so richtig nahe zeigt sich heute aber kein Wal am Boot. Dafür sehen wir spielende Seelöwen auf einer Boje (s. Bild) und haben ihm Hintergrund die Berge und unseren nächsten Ausflugspunkt, den Mendenhall Gletscher, immer gut im Blick. 

Die Organisation der Tour ist echt gut, zurück am Boot wartet bereits ein Bus, der uns in einer Viertelstunde zum Besucherzentrum am Mendenhall-Gletscher fährt, dabei gibt es unterwegs von unserer Reiseleiterin, die gleichzeitig Busfahrerin ist, ein paar Infos und Tipps. Es ist nun bereits nach 18.00 Uhr als wir ankommen, keine Wolke mehr am Himmel, beste Sicht und was noch besser ist: wir sind fast alleine hier, alle Ausflügler sind längst wieder weg, und wir haben fast 2 Stunden Zeit, um uns hier in Ruhe anzuschauen.

Und die Zeit braucht man auch. Zunächst gehen wir auf gut beschilderten Wegen zum Fotopunkt, von dem man eine gute Sicht auf den mächtigen Mendenhall-Gletscher und dem Wasserfall Nugget Falls (s. Foto) gleichzeitig hat. Das Eis an der Kante des Gletschers soll mindestens 150 Jahre als sein, und die Gletscherzunge, die in den Mendenhall Lake mündet, ist 30 Meter hoch und ca. 2 Kilometer breit. Wahnsinn, das sieht vom Fotopunkt schon sehr beeindruckend aus! Auf dem Nugget Falls Trail kommen wir noch ein wenig näher dran an den Wasserfall, der Rundweg ist knapp 4 Kilometer lang und leicht zu gehen. Der Rückweg zurück zum Besucherzentrum führt uns am Ufer des Mendenhall Lakes entlang und dabei entdecken wir tatsächlich hoch oben in einem Baum ein Stachelschwein auf Futtersuche. Und all das in einer wunderschönen, einsamen Natur!

Der Bus fährt uns zurück nach Juneau und gegen 21 Uhr sind wir wieder zurück an Bord der MS Koningsdam. Im Lido-Market bekommen wir gerade noch eine Kleinigkeit zu essen, bevor dann auch wirklich alles abgeräumt ist. Bei einem Glas Aperol auf unserem Balkon lassen wir den Tag Revue passieren: was war das für ein schöner und total entspannter Ausflug heute. Wale haben wir zwar nicht aus nächster Nähe gesehen, aber das Highlight für mich waren sowieso der Gletscher und die Wasserfälle in dieser tollen Natur! Alaska begeistert mich jetzt schon.

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