Schon beim Aufstehen ist es sehr sonnig und warm. Allerdings ist es sehr windig, so dass heute erneut die Seilbahn auf dem Tafelberg nicht fährt. Ich wäre ja schon nochmals gerne hochgefahren, aber nun bin ich froh, dass wir das wenigstens ein Mal schon erlebt haben! Nach dem Frühstück im Ground Art Café geht es zu Fuß zum bekanntesten Flohmarkt von Kapstadt, dem Green Market Square. Auch ein wunderhübscher Platz, umgeben von alten Gebäuden, Cafés und Hotels. Auf diesem Markt findet man vor allem Souvenirs und Andenken von Händlern aus den verschiedensten Ländern Afrikas, eine bunte Mischung, die sich anzuschauen lohnt. Eine weitere Sehenswürdigkeit ist das alte Rathaus mit seiner beeindruckenden Marmorfassade (siehe Foto). Hier begegnen wir Nelson Mandela wieder, denn seine Statue steht oben auf dem Balkon, als Andenken an seine Rede nach seiner Freilassung aus dem Gefängnis im Jahre 1990. Direkt gegenüber des Rathauses befindet sich die Festung Castle of Good Hope. Es ist Südafrikas ältestes Kolonialgebäude und wurde von den Niederländern als Versorgungsstation an der Tafelbucht errichtet. Eine Besichtigung lassen wir aus Zeitgründen ausfallen, denn uns zieht es weiter Richtung Hafen. Vorbei am Kreuzfahrtterminal sehen wir zunächst die markante hohe Fassade des Silo-Hotels, ein Luxushotel, dass sich in einem umgebauten Getreidesilo befindet. Gleich daneben steht das Zeitz Museum of Contemporary Art (MOCCA), welches als weltweit größtes Museum zeitgenössischer afrikanischer Gegenwartskunst gilt. Und dann stehen wir kurze Zeit später schon an der Victoria & Albert Waterfront. Was für ein tolle Ecke! Früher war das hier ein ehemaliges und heruntergekommenes Hafengelände und heute findet man hier nun viele Shops, Restaurants und das alles mitten im Hafengebiet zwischen der Marina und dem Kreuzfahrtterminal. Auch eine Mall und mehrere Hotels dürfen natürlich hier nicht fehlen. Dieser Teil von Kapstadt gefällt mir ebenfalls sehr gut, an der Waterfront kann man locker einen Tag verbringen!
Direkt neben dem Uhrturm an der Drehbrücke befindet sich das Nelson Mandela Gateway. Von hier starten die Besichtigungstouren zu der ehemaligen Gefängnisinsel Robben Island in der Tafelbucht, wo Nelson Mandela mehr als 20 Jahre eingesessen hat. Mit der Fähre ist man in 20 Minuten auf der 12 km vom Festland entfernten Insel. Dort startet dann kurz nach Ankunft auch gleich die 45-minütige Bustour über die Insel, man sieht u.a. einige Wohnhäuser früherer Wärter, eine Kirche, den Friedhof und bekommt vom Reiseleiter ausführliche Erklärungen dazu. Auch sehen wir den Kalksteinbruch, in dem Mandela arbeiten musste. Nach der Bustour geht es mit einem anderen Reiseführer zu Fuß weiter. Wir betreten durch das Tor das berühmte Hochsicherheitsgefängnis und bekommen kurze Zeit später die kleine (!!) Zelle, in der Nelson Mandela gesessen hat (siehe Foto), zu sehen. Unser Reiseführer ist ein ehemaliger Gefängnisinsasse, der uns mehr aus seiner Gefängniszeit und dem Alltag dort erzählt, was teilweise sehr unter die Haut geht. Irgendwie bin ich dann auch ganz froh, dass wir danach zu Fuß aus dem Gefängnis unseren "Weg in die Freiheit" zum Schiff antreten können. Es ist übrigens genau der gleiche Weg, den die entlassenen Gefangenen damals zum Schiff, das sie nach Kapstadt brachte, auch gegangen sind.
Ich fand die Besichtigungstour von Robben Island sehr interessant, man sollte allerdings das Ticket unbedingt vorbuchen, so erspart man sich die Warteschlangen an der Kasse. Wir hatten übrigens eine Führung in englischer Sprache, was manchmal aufgrund des Dialektes und der Aussprache des Reiseleiters ein wenig schwer verständlich war. Führungen in deutscher Sprache sind zu bestimmten Zeiten möglich, da sollte man sich vorher informieren.