Barbados

Am frühen Morgen erreichen wir den Endpunkt des ersten Teils der Reise durch die Karibik: Barbados. Sie ist die östlichste Insel der Kleinen Antillen, 431 km² groß und hat knapp 287.000 Einwohner. 95 % sind Schwarze, 5 % Weiße.

Die Mein Schiff 2 parkt neben der „Ventura“ ein – wir sind schon ein kleines Schiff verglichen mit den Amis! Gegenüber liegt ein kleineres Kreuzfahrtschiff mit dem Namen „Silversea“. Vom Balkon können wir gut beobachten, wir nach uns noch die riesige „Adventures of the Seas (RCL) kommt, sie hat mindestens noch 6 Decks mehr als wir.

Heute ist Trubel an Bord, Passagiere gehen, neue kommen. Davon werden wir nichts mitbekommen, denn wir machen eine individuell geführte Inseltour mit Yildiz, einer Deutsch-Türkin, die seit 20 Jahren hier lebt und u.a. Gästezimmer vermietet. Die Tour hatte ich vorab über das Internet herausgefunden und gebucht.

Da wir in einem Containerhafen liegen, müssen wir uns „rausshutteln“ lassen, also den Shuttlebus nehmen, da man zu Fuß sich hier nicht bewegen darf. Es ist wieder sehr warm, Sonne und Wolken wechseln.

Yildiz zeigt uns zunächst den Westen der Insel. Es geht entlang der elitären Westküste – auch Golden Coast genannt – nach Holetown. Reich und Arm leben hier friedlich nebeneinander, Luxusunterkünfte und karibische kleine Häuser wechseln sich ab. Ab und an lugt einmal einer der vielen kleinen Strände, die übrigens alle öffentlich sind und keinen Eintritt kosten, hervor. Obwohl Hurrikan Catarina Barbados nur gestreift hat, hat er dabei sehr viel Sand abgetragen, so dass die Strände heute wesentlich schmaler sind. Yildiz zeigt uns das Hotel, wo sich Rihanna mit 22 Millionen US Dollar eingemietet hat, sie ist auch mehrmals im Jahr (heute nicht!) auf der Insel, da ihre Familie ja hier lebt. Gleich nebenan ein kleiner Yachthafen, hier kannst du mit deiner Yacht direkt vor deinem Luxusbungalow einparken! Bewohner: reiche Amerikaner. Über Speightstown (ex-Hauptstadt und ein typisches karibisches Örtchen) geht’s dann zum nördlichsten Punkt der Insel.

Auf dem Weg dorthin fahren wir durch eine wunderschöne Natur, mit vielen Zuckerrohrfeldern. Zuckerrohr wird ja für DAS Produkt von Barbados, den Rum, benötigt. Wir sehen die „bärtigen Bäume, die der Insel ihren Namen gaben und kommen dann zum Northpoint (Animal Flower Cave). Hier toben die Wellen des Atlantik und brechen sich an den vielen meterhohen Klippen. Ein Naturschauspiel, sehenswert. Weiter geht’s zum Cherry Tree Hill: 150 Meter über dem Meeresspiegel sieht man die ganze Ostküste bis hinunter zum Atlantik, mit sattem Grün und üppiger Natur – ein Fotomotiv wie im Bilderbuch.

Wir sehen uns kurz die St. John Church an, die zweimal durch Naturkatastrophen wieder aufgebaut wurde, auf dem Friedhof liegt der letzte Premier der Insel, er starb 48jährig im Jahr 2010. Mittlerweile ist es sehr bedeckt. Im Surferparadies „Bathseba“ sehen wir 6 Wunderfelsen, die aus dem Meer ragen. Surfer sehe ich nicht, die kommen erst bei mindestens 3 Meter hohen Wellen.

Wir halten am Crane Beach Hotel. Hier urlauben vorwiegend reiche Amis, das Zimmer gibt’s für ca. 1000 US/Nacht. Ein Teil der ersten Raffaello-Werbung wurde hier am Pool gedreht. Gleich dahinter befindet sich der Crane Beach, ein leicht rosafarbener Sandstrand von Klippen umgeben. Sehr malerisch!

Obwohl nicht mehr die Sonne scheint, machen wir noch einen Abstecher zur Carlisle Bay, auch ein sehr bekannter Strand von Barbados mit türkisen Wasser und leicht rosa schimmernden Sand – letzteres sieht man allerdings mehr bei Sonne! Auch soll man hier die Schildkröten sehen, heute nicht, da durch den Wind das Wasser ziemlich aufgewühlt und trübe ist.

Unsere Tour mit Yildiz endet dann wieder in Bridgetown. Hier scheint heute noch ein Fest zu steigen, alles ist abgesperrt und im kleinen Hafen drängen sich die Leute. Wir stellen uns dazu. Dann wird eine Brücke hochgezogen, überall Fernsehen, Kameras, Coast Guard, gegenüber im Palast sind Flaggen gehisst. Was geht denn hier ab? Kann mir auch keiner sagen…

Durch die hochgezogene Brücke kommen Teilnehmer einer Segelregatta, die hier wohl startet und unter der Schirmherrschaft des Duke von Edinburgh steht. Dann geht die Brücke wieder zu, aber keiner geht weg! Also irgendwie warten die auf jemanden…

Wir warten auch, sehen aber keinen. Andrea und Bernd erzählen uns später, dass Prinz Edward auf Barbados war. Auf Leonardo Di Caprio hätte ich ja gewartet…. Also nichts verpasst.

Nach dem Abendessen müssen wir dann wieder an der Seenotrettungsübung teilnehmen. Alles geht glatt, und da alle pünktlich an Bord sind, laufen wir auch schon 1 Stunde eher zu den üblichen Klängen der „Großen Freiheit“ aus dem Hafen von Bridgetown aus und nehmen Kurs auf Dominica, wo wir übermorgen anlegen.

Fazit: Barbados ist bisher die einzige insel, wo ich sagen kann, ja hier könnte ich mal Urlaub machen. Die Insel hat hat Sehenswürdigkeiten, echt tolle Strände und einen Kontakt zum Anmieten eines Hauses habe ich nun auch. Außerdem steht ein Besuch der Rumfabrik noch aus, das haben wir heute nicht geschafft.