Bodrum

Genau zum Einlaufen in den Hafen von Bodrum wachen wir auf. Das einfache Fischerdorf hat sich in den 1970er Jahren zu einem der lebhaftesten Ferienorte in der Türkei entwickelt. Bodrum  (36.000 Einwohner) wurde auf den Ruinen des antiken Halikarnassos gebaut und war schon im 11. Jahrhundert vor Chr. von Griechen besiedelt. Der Historiker Herodot (484-402 v. Chr.) wurde hier geboren. Die größte Berühmtheit erlangte Halikarnasos unter Mausolos, der hier von 377 bis 353 v. Chr. im Namen der Perser regierte. Sein Grabmal, eines der Sieben Weltwunder der Antike, war so bekannt, dass das Wort "Mausoleum" daraus abgeleitet wurde. Von dem tempelartigen Bau sind nur die massiven Fundamente und einige Skulpturenteile erhalten. Nach kurzer Besetzung durch die Johanniter, die 1404 das Kastell St. Peter gründeten, geriet der Ort in Vergessenheit. Heute wird  Bodrums geschützter Hafen von Yachten und den hier gebauten Gulets, den traditionellen türkischen Holzschiffen, rege frequentiert.

 Die weiße Stadt liegt auf der gleichnamigen Halbinsel, die weit ins Meer hineinragt und gilt als eine der schönsten Urlaubsorte der Türkei. Der Stadtkern rund um den Hafen besteht immer noch aus vielen kleinen, verwinkelten Gassen und Villen mit wunderschönen Gärten. Charakteristisch sind die weißen Häuser mit lilafarbenen Bougainvilleaschmuck; die Marina ist bei Seglern sehr beliebt.

 Wir werden uns heute die Stadt, die auch  St. Tropez der Türkei genannt wird,  zu Fuß ansehen und lassen uns Zeit. Das Frühstück genießen wir in der X-Lounge, zunächst getrennt. Denn aufgrund missverständlicher Absprachen sitze ich backbord und Andreas steuerbord am Tisch, jeder mit 2 Cappuchino und  2 Wasser! Nach geraumer Zeit finden wir dann aber wieder zueinander….

Gegen 10.00 Uhr schlendern wir  bei strahlendem Sonnenschein und in kurzen Sachen (heute sollen

es bis 28 Grad werden) auf der Promenade in den Ort.  Es ist hier nun schon Nebensaison und darüber bin ich ganz froh, denn wenn ich so den großen Discotempel am Strand sehe, kann ich mir vorstellen, was hier im Sommer zur Hauptzeit los ist:  Viele Menschen und viel Krach, denn dann legen die angesagtesten DJ's hier auf. Schnell haben wir noch Geld abgehoben, denn hier bezahlt man mit Türkischer Lira, der Euro wird meist nicht genommen.
Zuerst besuchen wir das Mausloeum von Halikarnassos (Eintritt 10 TL), was einst zu den sieben Weltwundern der Antike gehörte. Das prachtvolle Grabmal in Gebäudeform wurde vom karischen Herrscher Mausolos (377-353 v. Chr.) errichtet. Der Sockel war aus grünem Vulkangestein gefertigt und mit Marmor verkleidet. Das Dach bildete eine Stufenpyramide, deren Spitze die Statuen von Mausolos und Artemisia auf einer Quadriga krönten. Erdbeben und Steinraub führten dazu, dass heute leider außer ein paar Säulentrommeln wenig davon übrig geblieben ist. Die meisten kostbaren Relikte sind heute im Britischen Museum in London zu bestaunen - ist jetzt ein wenig weit weg...

Auch Bodrum hatte ein antikes römisches Amphi-Theater. Deren gut erhaltenen Reste befinden sich genau an einer viel befahrenen Hauptstraße. Dafür hat wir man mit einem tollen Blick  auf’s Meer belohnt und der Besuch ist kostenlos.
Ganz in der Nähe im östlichen Teil von Bodrum befindet sich das im 4. Jh v. Chr. erbaute Myndos Tor. Es ist das einzige erhaltene monumentale Tor der 7 km lange alten Stadtmauer von Halikar-nassos und zwei der ehemals 3 Türme sind noch zu sehen.

Zurück an der Promenade darf dann natürlich der Besuch des Kastells St. Peter (25 TL oder mit Kreditkarte) nicht fehlen. Das Kastell wurde im 15. Jh. von dem Johanniterorden auf den Fundamenten einer alten byzantinischen Festung errichtet. 1523 wurden die Ritter aus der Ägäis vertrieben und das Kastell verlor an Bedeutung. Ende des 19. Jh. wurde es in ein Gefängnis verwandelt und heute beherbergt es u.a. das weltweit größte Museum für Unterwasserarchälogie. Diese interessiert uns nicht so, stattdessen schauen wir uns schöne Ausstellungen (u.a. Schiffswracks, Glaskugeln, Grab der karischen Prinzessin) in den Räumen der Burg an und genießen die Ausblicke von den Türmen und Mauern auf Hafen, Holzboote, Jachten etc. Die Burg ist ganz schön weitläufig mit vielen kleinen Innenhöfen, es gibt daher einen kurzen und einen langen Rundgang, wir machen ein Mix aus beiden Wegen. 

Zurück in der Stadt finden wir die sehr empfohlene Konditerei „Yunuslar Karaderiz“, hier gibt es Torten, Törtchen, Gebäcke in allen Facetten. Wir probieren: Tarte mit Apfel, Tarte mit Mandeln, Tarte mit Lemon und Walnuss sowie Tarte mit Waldfrüchten. Dazu einen türkischen Tee. Es schmeckt so gut, dass wir noch 8 kleinere, andere Teilchen mitnehmen. Auf dem Weg zum Schiff probiert Andreas noch für 5 TL einen frischgepressten Granatapfelsaft.

Vor dem Abendessen gönnen wir uns heute einfach mal ein Glas rosa Champagner in der X-

Lounge zum Sonnenuntergang, ist ja inklusive. Ach ja: es gibt auch Personen, die schon zum Frühstück das erste Glas davon trinken und dann über den Tag verteilt einige weitere. 


Unser Abendessen fällt heute klein aus, wir genießen im Gosch Sylt Fischteller bzw. Scampis, mehr geht nicht, denn wir sind noch satt von den süßen Sachen in Bodrum. Die Crew Show im Theater verfolgen wir später auf dem Fernseher in der Kabine. Das hat sich gelohnt, die Crew  Show ist immer gut. Wahnsinn, was der eine oder andere so für verborgene Tanz- bzw. Gesangtalente hat!

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