2. Schiffstag / Ankunft Barcelona abends

Da wir Barcelona erst am Abend erreichen, liegt also ein ganzer Tag auf See vor uns. Trotzdem sind wir relativ früh wach und ich frage mich, wieso die Sonne nun schon so früh um 06.15 Uhr (so die Zeit auf meinem Handy) aufgeht? Irgendwie komisch, das war die letzten Tage später. Ein Blick auf die immer aktuelle Zeit im Bordfernsehen zeigt dann 07.15 Uhr! Ich habe eines gelernt: das Handy stellt sich IMMR automatisch von Sommer- auf Winterzeit und umgekehrt um, ein manuelles Umstellen ist nicht erforderlich!  Was für ein Wirrwarr - zum Glück ohne  Konsequenzen an einem Schiffstag. 

Da ich jetzt sowieso wach bin, gehe ich für 30 Minuten auf den Crosstrainer im Sportbereich, wo auch noch nicht viel los ist. Die Trainer haben  zwar rechtzeitig geöffnet, aber auch die Wanduhr ist noch nicht zurückgestellt (da komme ich dann doch kurzzeitig nochmals ins Grübeln!), was prompt nachgeholt wurde. 

Nach dem Frühstück erhalten wir um 09.30 Uhr wir im Rahmen des Stammgästeprogrammes eine Führung mit dem Proviantmeister durch das Lager der Mein Schiff 5 tief unten auf Deck 2. Beeindruckend, das muss man mal gesehen haben! Während der insgesamt 30 Minuten schauen wir in diverse Räume (von bitterkalt bis kalt!), wo Käse, Fleisch, Fisch, aber auch alle anderen Artikel von A(spirin) bis Z(ahnstocher) lagern. Hier ist alles zu finden, was Passagiere und Crew für die Reise benötigen inkl. aller Ausstattung der Restaurants und Bars, wie Servietten, Gläser etc.  

Ich habe mir folgendes an Zahlen merken können:

  • allein der Käse für das Käsebuffet, welches während jeder Reise einmal stattfindet, hat einen Wert von 2.000 Euro;
  • 800 kg Fleisch werden pro Tag verbraucht;
  • 2-3 Eier isst jede Person durchschnittlich am Tag
  • 1000 l Becks Bier werden täglich getrunken (mein Anteil daran ist gleich 0!)
  • 40 Flaschen Champagner rosé werden täglich nur für die X-Lounge benötigt (an dem Anteil beteilige ich mich kräftig);
  • wenn das Lager voll ist, liegen dort Waren im Wert von 22 Millionen Euro!

Und der Proviantmeister muss ALLES 12 Wochen vorher bestellen, damit rechtzeitig am Start der Reise alles per LKW angeliefert wird. Und er muss dabei die Passagieranzahl und -altersstruktur mitberücksichtigen. Wenn in den Ferien die Kinder  keine Pommes mehr haben, dann hat er falsch bestellt.

Für morgen ist in Barcelona auch nochmals ein sog. Loading angesagt, das heißt 22 LKW kommen,

die entladen werden müssen, und an Bord muss dann die Ware noch von Holz- auf Metallpaletten umgepackt werden. Was da so alles hintersteckt, ein sehr interessanter Einblick hinter die Kulissen, den wir da bekommen haben, von diesen Vorgängen bekommt man ja sonst nichts mit. 

Von den Eindrücken wollen wir uns danach bei unserer Wellnessanwendung erholen. Leider hat uns die IT hinsichtlich unserer bereits von zu Hause gebuchten Ayurveda-Massage zu zweit aber einen Streich gespielt und unseren Termin mal so einfach 2 Stunden vorverlegt. Erreichen konnte man uns nicht, wir waren ja bei der Lagerführung. Zum Glück bekommen wir einen neuen Massagetermin übermorgen.

Die nun freie Zeit am Mittag nutzen wir, um die Osteria zu testen, Tomate/Mozzarella und gegrilltes Gemüse sind lecker und wir genießen das Essen an einem der Tische draußen bei herrlichem Sonnenschein. Das Wohlfühlen geht mit Sonnen auf unserem Balkon weiter. Dann ist auch schon wieder Zeit für das Ahoi & Hallo mit den Offizieren im Restaurant Surf&Turf. Hier komme ich mit der Spa+Sport-Managerin ins Gespräch und kann gleich meinen Unmut über die vorverlegte Reservierung der Massage durch das Reservierungssystem ohne Info an den uns, den Gast, anbringen. Als Wiedergutmachung bekommen wir ein Gutschein für ein Rasulbad auf die Kabine, was ich eine super Idee finde.

So langsam nähern wir uns Barcelona. Die Stadt kennen wir nach unserem verlängerten Wochenendtrip  nun schon ein wenig besser und einige Sehenswürdigkeiten sind bereits “abgehakt”. Wir könnten als ohne Stress losziehen in den Abend. Das Anlegen verzögert sich aber um mehr als 1 Stunde, weil unser Liegeplatz an der Moll Adossat B noch durch einen anderen Kreuzfahrer belegt und es dauert, bis er weg ist. Im Hafen selber ist nichts an den Piers los, direkt neben uns liegt nur ein Schiff von Costa, das ist heute Abend alles. Das Wetter spielt auch nicht mehr so mit, es ist nun bewölkt, etwas kühl und ziemlich windig. 

Daher beschließen wir, doch nicht mehr mit dem Bus  in die Stadt zu fahren. Gemütlich geht es stattdessen zu Gosch Garnelen essen und danach auf einen Absacker in die Lumas-Bar.  Morgen wollen wir dafür  eher von Bord, um weitere unbekannte Ecken von Barcelona zu entdecken. Es geht ja morgen abend erst wieder weiter.

Bildergalerie 2. Schiffstag