Mittwoch, 24.12.14: Khor Fakkan

Ganz früh legt die Mein Schiff 2 im Containerhafen an, links und rechts erhebt sich majestätisch das schroffe Hajar-Gebirge.

 

Der Heiligabend bzw. Heiligmorgen (um genau zu sein)  startet mit einer halben Stunde Aqua-Gymnastik im Pool, es geht ein leichter Wind bei ca. 20 Grad. Nach dem Frühstück wollen wir zu Fuß den Ort erkunden, das ist machbar, denn der Weg ist nicht allzu weit. Khor Fakkan gehört zwar zu den VAE, ist aber eine Enklave im strengsten Emirat Sharjah, daher ist eine freizügige Kleidung nicht gern gesehen. Für unseren kleinen Ausflug sind aber 3/4 lange Hose und T-Shirt OK, wir haben ja nicht vor am Strand zu baden. Dazu müssten wir dann komplett langärmlig (!) gekleidet sein, und das gilt für Mann UND Frau. Sind schon andere Sitten hier.... Der Stadtstrand sieht zwar schön aus, aber unter den Umständen verzichten wir doch auf ein Bad im Golf von Oman.

 

Im Gegensatz zu anderen Häfen auf unserer Route, dürfen wir uns hier im Hafen zu Fuß bewegen. Zusätzlich erhalten wir eine sog. Landgangskarte, die wir im Hafen vorzeigen und später wieder abgeben müssen. Verlieren sollte man diese Karte nicht, kostet dann Strafe.

Zunächst statten wir dem Obst- und Fischmarkt am Hafen einen Besuch ab. In der Fischhalle wird gerade Fisch versteigert, Händler und Käufer gestikuliern und handeln wild, dann wird der Fisch entsprechend zerlegt und verpackt. Ich schaue da lieber weg....

 

Wir biegen von der Promenade ab und gehen durch das Hinterland. Es sind nur kleine Straßen, mal mit besseren, mal mit schlechteren Häusern, aber immer mit guten Autos vor der Haustür. Von weitem sehen wir das Fujairah-Fort auf dem Hügel, wir finden jedoch keinen Weg hinauf und gehen daher Richtung Ortsmitte, wo wir eine kleine, aber schöne Moschee finden.

Zurück zum Schiff geht es am Strand und seiner Promenade entlang. Der Strand ist breit, schöner Sand, aber weit und breit keine Menschenseele. Hier könnte man jetzt schön baden.... kommt aber nicht in Frage, siehe oben.

 

Nach 7,5 km Fußmarsch genießen wir erstmals mittags eine Kleinigkeit bei Gosch. Da mittlerweile die Sonne auf unseren Balkon scheint und wir glücklicherweise zur Seeseite liegen, ist nun Relaxen, Wohlfühlen und die Sonne genießen angesagt.

Das können wir auch genießen, hat aber später ein Ende, als der Weihnachtsmann im Rettungsboot auf dem Wasser gesichtet wird. Vor der ersten Tischzeit um 17.30 Uhr beschert er dann die Kinder auf Deck 5. Wir schauen kurz zu, nun wissen wir auch, wieviele Kinder an Bord sind!

 

Die Zeit bis zu unserer Essenzeit um 20.30 im Atlantik nutzen wir, um uns die Weihnachtsgala "Weihnachten unter dem Wohlfühlstern" im Theater anzusehen. Das Theaterensemble entführt uns auf eine Reise um die Welt und präsentiert die verschiedenen Weihnachtstraditionen in den unterschiedlichsten Ländern. Sehr informativ und unterhaltsam, wenn ich nicht mit einem Mal Halsschmerzen hätte, ich hoffe, das wird nicht noch mehr.

 

Unser Tisch im Atlantik ist weihnachtlich eingedeckt und auch der Wein steht schon bereit. Wie immer gibt es 2 Menüs zur Auswahl, diesmal ein Festtags-Menü und ein Arabisches Menü, zwischen deren Gängen man natürlich auch wechseln kann.

Meine Zusammenstellung ist diese:

Vorspeise: Masa-Taboule, Hummus und Kishke Chadra, serviert mit Fladenbrot

Zwischengericht: Arabischer Gemüsesalat mit gebackenem Ziegenkäse

Hauptspeise: Lamm al Pascha - zartrosa Lammrückenfilet vom Grill in einer feinen Sauce mit frischen Kräutern und Zitrone, dazu frisches Gemüse und Bulgur

Dessert: Lebkuchen-Parfait mit Glühweinschaum und Schlosserbuben

 

Mmh, alles sehr lecker, ein tolles Weihnachtsessen, ich muss sagen, Weihnachten auf dem Schiff, das hat was!