Samstag, 27.12.14: Abu Dhabi (zum Ersten)

Um kurz vor 7 Uhr beobachten wir von Deck aus das Einlaufen in Port Zayed von Abu Dhabi. Unsere Kabine zeigt zur Landseite mit Blick auf die Baustelle des Visitor's Welcome Center, was 2016 fertig sein soll.

Abu Dhabi werden wir in der zweiten Woche nochmals anlaufen, das ist gut, denn es gibt auch hier viel zu sehen. Für uns steht heute folgendes auf den Programm: Moschee, Marina Mall, Emirates Palace - alles auf eigene Faust.

 

Aus dem Hafen raus kommt man entweder mit dem Taxi oder mit dem kostenpflichtigen Mein Schiff-Shuttle, der direkt zur Marina Mall fährt. Wir nehmen ein Taxi (20 AED) bis zum Bus Terminal in der Stadt, und wollen von da aus weiter mit dem Bus zur Großen Moschee, die etwas außerhalb liegt. Nach kurzem Suchen finden wir auch die entsprechende Bushaltestelle auf der anderen Seite des Busterminals (hier fahren nur die Überlandbusse nach Zielen außerhalb ab), steigen ein und werfen 4 AED/Person in den Kasten beim Busfahrer. Fährt man innerhalb der Stadt, kostet die Fahrt 2 AED/Person. Ein Tagesticket etc. gibt es nicht, man bezahlt immer pro Fahrt o.g. Betrag, egal, wie weit man fährt. Busfahren ist günstig, man braucht aber auch Zeit.

 

Nach 40 Minuten erreichen wir die Scheich Zayed Moschee. Von außen ist sie schon wunderschön anzusehen mit ihren Arkadenbögen und Säulen, der weiße Marmor strahlt und in den Beeten davor wuseln die Gärtner. Ich "verkleide" mich wieder und vor dem Eingang heißt es Schuhe aus und ab ins Regal damit. Es ist schon jetzt einiges los, im Gegensatz zu Muscat hat diese Moschee aber von morgens bis spätabends durchgehend geöffnet (außer freitags).

Weißer Marmor dominiert auch die Innenwände und die Gebetshalle, hier sind vielfarbige Blumenmuster als Intarsien eingelassen. Goldmosaike lockern Wandflächen auf und goldfarbene Ornamente ranken sich über Bögen und Kuppeln, bemalte Glasfenster leiten farbiges Licht ins Innere. Die Moschee wirkt im Inneren nicht überladen, sondern echt edel. Der größte Gebetsteppich der Welt ist  sehr farbenfroh und der Kronleuchter mit Svarovski-Kristallen einfach atemberaubend! Auf der nach Mekka weisenden Gebetswand stehen in Kalligrafiestil die 99 Namen Allahs, die durch spezielle Lichteffekte sichtbar werden.

WOW, diese Moschee darf bei keinem Abu Dhabi-Besuch fehlen - ein echtes Highlight.

Wer keine entsprechende Kleidung dabei hat, kein Problem, Frauen können sich die schwarzen Abaya-Umhänge, Männer weiße bodenlange Hemden ausleihen. Ach ja, nur mal so zu den Dimensionen hier: zu den Toiletten geht's mit der Rolltreppe runter, es gibt ein unterirdisches Parkhaus mit Tausenden von Stellplätzen und das Grab des Scheich Zayed kann man auch noch besuchen. 20.000 Marmorplatten sind im Außenbereich der Moschee verlegt, und es ist alles Gold, was von den Kuppeln bzw. Säulen glänzt.

Auch wenn man sich langsam an den Luxus hier unten gewöhnt - staunen tue ich trotzdem jeden Tag, weil es immer wieder etwas gibt, was die Dimensionen der eigenen Vorstellungskraft einfach sprengt.

 

Wir nehmen den Bus in die City zurück und nehmen einen anderen auf die Wellenbrecherhalbinsel (Breakwater Island), dem südwestlichen Teil der Corniche. Breakwater Island soll Schutz vor tosenden Wellen bieten. Wir steigen am Ende an der Marina Mall aus. Diese gut besuchte, zeltdachgekrönte Mall bietet rund 400 Geschäften und 48 Restaurants und Cafes Platz, zudem gibt es einen 100 m hohen Aussichtsturm. Wir schlendern nur kurz durch die sehr kühle Mall (nicht gerade förderlich für meine Erkältung, inzwischen mit Heiserkeit und Schnupfen!), vorbei am Marina Sports Club (hier findet noch bis Anfang Januar das Ocean Race statt) Richtung Heritage Village. Dort draußen hat man einen tollen Blick auf die Skyline der Stadt, das gibt wunderschöne Fotos ohne Ende.

 

Es geht weiter zu Fuß Richtung Emirates Palace, dem Luxushotel von Abu Dhabi, direkt an der Corniche. Es ist mehr als ein Hotel, nämlich ein Märchenpalast aus 1001 Nacht mit einem 1,3 km langen Privatstrand mit Jachthafen, 2 Hubschrauberlandeplätzen, 6,4 km Joggingpfaden, alles eingebettet in einer 100 Hektar großen Parkanlage. Für die Prominenz gibt es einen eigenen Eingang mit großem Tor und großer Auffahrt dahinter. Die Fassade des Hotels ist mit Goldintarsien und Mosaiken verzierten Kuppeln gekrönt, die 60 Meter hohe Zentralkuppel sprengt sogar die Ausmaße des Petersdoms in Rom.

Das Hotel hat 302 Zimmer und 92 Suiten, 1.500 Angestellte aus 50 Ländern arbeiten hier, es gibt 10 Restaurants und 17 Geschäfte mit internationalen Luxus-Marken.

 

Wir haben vorher im Internet herausgefunden, dass man ohne Reservierung im Hotel Kaffee trinken kann und sind gespannt, ob das wirklich so einfach geht. Gegenüber den imposanten Etihad-Towers ist der Eingang für "Normalos". Da wir die auf dem Schild gezeigte Kleiderordnung befolgen, kommen wir ohne Probleme auf das Gelände. Noch ein paar Treppen hoch durch die schöne Parklandschaft und wir stehen vor dem Haupteingang des Hotels. Hier hängt natürlich eine Rolex-Uhr im Eingang, logo.

 

Drinnen bestaunen wir das edle Ambiente und den Marmorfußboden. Wer noch schnell etwas Gold benötigt, kann dieses aus dem Goldautomaten (Gold to Go) ziehen. Das Cafe Paris ist auch schnell gefunden und wir finden auch noch ein freies Plätzchen. Natürlich nimmt man nicht so einfach Platz, sondern wird vom Kellner (oder Butler?, so ist er zumindest angezogen) an den Tisch platziert.

Für uns gibt's ein süßes Kuchenteil aus der hauseigenen Konditorei und einen Camelccino (=Cappuccino mit Camelmilch 34 AED), alles auf einem Goldtablett gereicht. WLAN gibt's auch kostenlos im ganzen Hotel. Ich bestelle noch einen Cappuccino hinterher, kriege jedoch nur den "normalen", nicht den Capucchino Emirates, für 50 AED, weil mit Blattgold. OK, dann halt nicht, etwas Geld gespart.

Gelohnt hat sich das aber auf jeden Fall, alleine, um schon einmal ein 7-Sterne-Luxushotel der Kempinski-Gruppe von innen anzusehen.

 

Mit dem Bus und das letzte Stück dann mit dem Taxi geht's zurück zu unserem Schiff.  Abu Dhabi, wir sehen uns nächste Woche wieder!

 

Ein weiteres Highlight wartet im Atlantik auf uns - den heute gibt es das internationale Käsebuffet, wie immer lecker und viel, viel Auswahl.

 

Wer noch nicht satt geworden ist, bedient sich zu späterer Stunde auf dem Pooldeck am Schokoladenfrüchtebuffet. Sieht auch gut aus, aber ich kann nichts mehr essen, außerdem schmecke ich durch meine Halsschmerzen nicht so viel. 

Morgen muss ich wieder fit sein, denn dann fahren wir von Dubai aus in die Wüste!